Meyer: „Köln hat keinen Ribéry – wir aber auch nicht“

Auch Hans Meyer kann sich der Atmosphäre nicht entziehen: „Ob man will oder nicht.“

Mönchengladbach. Für 60 Kinder aus Mönchengladbach und Umgebung ist in dieser Woche ein Traum in Erfüllung gegangen. Sie hatten im Rahmen der Aktion "Jünters Welt - der Club" einen Nachmittag im Borussia Park gewonnen. Der Clou war ein Frage- und Antwortspiel mit den VfL-Profis Filip Daems, Oliver Neuville sowie Alexander Baumjohann und Marko Marin.

Beliebtestes Thema: das rheinische Derby am Samstag beim 1. FC Köln. "Ein Spiel gegen Köln ist nicht irgendein Spiel. Das ist ein besonderes Ereignis. Für die Fans und für uns Spieler", sagte Marin dem sechsjährigen Marvin. Und Kapitän Filip Daems ergänzte: "Wenn ich an das 1:2 im Hinspiel denke, haben wir noch eine Rechnung offen." Leichter gesagt als getan, denn die Kölner werden nach dem Remis im letzten Heimspiel gegen Bielefeld (1:1) einen neuen Anlauf nehmen, um ihre treuen Anhänger gerade gegen den ungeliebten Nachbarn vom Niederrhein nicht ein weiteres Mal zu enttäuschen.

Gladbachs Cheftrainer Hans Meyer zollte dem Gegner am Donnerstag höchsten Respekt. "Die Kölner sind mit ihrem Trainer Daum gefestigt aus der zweiten Liga herausgekommen, haben ordentlich transferiert und spielen taktisch hervorragend", sagte Meyer, "und wenn man dann sogar beim FC Bayern verdient mit 2:1 gewinnt, spricht das für sich. Der FC ist von einer Fahrstuhlmannschaft inzwischen weit entfernt. Wie der Blick auf die Tabelle zeigt."

Ein Haar in der Suppe hat Meyer nach so viel Lobhudelei trotzdem gefunden: "Im kreativen Bereich ist bei den Kölnern sicher noch Luft nach oben. Die haben keinen Ribéry." Pause. Meyer holt tief Luft: "Wir aber auch nicht." Aber einen Alexander Baumjohann und einen Marko Marin - pfiffige, fantasievolle Spieler, die in diesem Derby vielleicht den kleinen Unterschied ausmachen. "Aber das muss nicht sein. Erst recht nicht in einem Derby", betont Meyer, der sich der knisternden Atmosphäre solcher Spiele auch nicht entziehen kann. Eine Spannung, die mit der Rivalität der Vereine zu tun hat, mit der Nähe der Städte, der Legende Hennes Weisweiler, der Bundesliga-Historie schlechthin oder der Fanszene. "Ob man will oder nicht. Man wird einfach mit hinein gerissen."

Borussia Mönchengladbach wird im RheinEnergieStadion in der Abwehr erneut mit Roel Brouwers (für den angeschlagenen Steve Gohouri) antreten. Meyer: "Roel hat in seiner Reservistenrolle nie eine Spur von Unzufriedenheit erkennen lassen." Brouwers scheint für die Bewachung des Kölner Torjägers Milivoje Novakovic wie geschaffen. Auch wenn der Slowene mit seiner Dynamik erst beim zweiten Hingucken Vorteile haben dürfte. Der 1.FC Köln bangt noch um den Einsatz von Fabrice Ehret (eitrige Angina).

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