Kampf um Europa in der heißen Phase Marco Roses letzte Mission: Ein Ticket für Europa

MÖNCHENGLADBACH · Borussia Mönchengladbachs Kampf um einen Platz auf Europas Bühnen – Rang sechs oder sieben, Europa League oder Conference League?

 Marco Rose greift mit Borussia Mönchengladbach in den letzten Bundesligaspielen nach einem Europapokal-Platz. Darüber würde sich auch sein Nachfolger auf dem Trainerposten, Adi Hütter, freuen.

Marco Rose greift mit Borussia Mönchengladbach in den letzten Bundesligaspielen nach einem Europapokal-Platz. Darüber würde sich auch sein Nachfolger auf dem Trainerposten, Adi Hütter, freuen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Max Kruse ist ein wichtiger Spieler beim Fußball-Bundesligisten Union Berlin, ein gefürchteter Torjäger, der auch als Vorbereiter glänzt. Kein Wunder, dass der Klub aus Köpenick im Kampf um die internationalen Tickets auch dank Kruses 15 Scorerpunkten eifrig mitmischt. Neben dem Platz hat der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach ebenfalls einen gewissen Unterhaltungswert. Flotte Sprüche gehen ihm leicht von der Hand. „Auf die Europa League hätte ich Bock“, sagte der 33-jährige Ex-Nationalstürmer kürzlich in einem Interview und ergänzte im gleichen Atemzug, „aber auf die Europa Conference League habe ich irgendwie keinen Bock. Ich weiß nicht einmal, was das ist. Da können dann andere spielen“.

Ob Max Kruse herummosert oder nicht – „Eisern Union“ hat die neue „dritte Liga“ auf der UEFA-Landkarte fest im Blick. Der Berliner Traditionsverein gehört bereits in seinem zweiten Bundesligajahr überraschend zum kleinen Kreis der Kandidaten um Platz sieben, für den sich der Vorhang zu diesem nach der Champions League und der Europa League neu entworfenen dritten kontinentalen Fußball-Wettbewerb nun erstmals öffnet. Jenen begehrten Rang hat derzeit die niederrheinische Borussia inne, die aber den heißen Atem der punktgleichen Berliner im Nacken spürt. „Es wird ein enges Rennen bis zum letzten Spieltag. Auch Rang sechs darf man nicht aus den Augen verlieren“, sagt Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

Trainer Rose gibt seinen Schützlingen noch einmal Feuer

Cheftrainer Marco Rose steht vor seinen letzten 270 Bundesligaminuten in Mönchengladbach und gibt seinen Schützlingen noch einmal Feuer: „Wir haben uns jetzt drei Endspiele um das internationale Geschäft erarbeitet. Wenn wir konstant punkten und Bayer nochmal etwas liegen lässt, können wir vielleicht sogar noch oben heranrücken.“ Nun aber muss seine Mannschaft zum designierten Deutscher Meister nach München reisen. Die Bayern wollen am drittletzten Spieltag (Samstag, 8. Mai, 18.30 Uhr) in der eigenen Arena mit einem Sieg gegen die Fohlen-Elf nicht nur den Sack zumachen und für den siebten Titel ihres scheidenden Coachs Hansi Flick sorgen, sondern ihrem Weltfußballer Robert Lewandowski obendrein zu einem „Wahnsinns-Rekord“ verhelfen. Denn die Jagd nach Gerd Müllers uralter Bestmarke (40 Treffer in einer Saison) aus der Spielzeit 1971/1972 läuft für den nach einer Verletzungspause wieder genesenen polnischen Nationalstürmer weiter auf Hochtouren (36 Tore).  Es wird also nicht leichter für die Fohlen-Elf auf der Zielgeraden ihrer 53. Bundesligaspielzeit.

Von einem erneuten großen Wurf, etwa der Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase wie im Vorjahr, hat sich Borussia Mönchengladbach nach einer durchwachsenen Saison mit schweren Schlappen im Borussia-Park längst verabschiedet. So bleibt den Fohlen diesmal die „European Conference League“ als reelle Chance und „letzte Mission“ von Trainer Marco Rose, bevor der nach einer kurzen Episode am Niederrhein im Sommer seine Zelte bei Borussia Dortmund aufschlägt. Die Gladbacher haben zumindest eines so gut wie sicher: Zum zehnten Mal in Folge werden sie in der Bundesliga einen einstelligen Platz belegen. Längst haben sich die Fohlen also dauerhaft in der oberen Hälfte der 18 Top-Teams im Fußball-Oberhaus eingenistet, und, wenn alles gut läuft, wird der neue Coach Adi Hütter im Spätsommer mit seiner neuen Mannschaft doch noch in den Genuss von ein paar Spielen auf europäischer Bühne kommen. Es wäre für die niederrheinische Borussia bereits das siebte Mal seit 2012. Bis zum Happyend liegen allerdings noch drei Hürden vor ihr: bei Bayern München (Sa., 8.Mai, 18.30 Uhr), gegen den VfB Stuttgart und bei Werder Bremen (jeweils 15.30 Uhr am 15. Mai und 22. Mai). „Danach können wir uns dann hoffentlich mit der nächsten Europapokalsaison ab August beschäftigen“, sagt Max Eberl. Die Play-offs (Hin- und Rückspiel) beginnen am Donnerstag, 19. August. Die Gruppenphase mit 32 Teams (acht Gruppen mit je vier Mannschaften) startet am 16. September. Der Gewinner der Conference League erhält einen Startplatz für die Europa-League-Saison 2022/2023.

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