Borussia Mönchengladbach : Mahmoud Dahoud - ein schweigendes Versprechen
Der gebürtige Syrer redet nicht, spielt aber dafür besser als andere. Gegen Köln entscheidet der 20-Jährige, der mit 14 von Fortuna Düsseldorf nach Mönchengladbach gekommen war, das Derby.
Mönchengladbach. Mahmoud Dahoud kam mit einem kleinen, bescheidenen Grinsen auf dem Gesicht in die Katakomben. Draußen hatte er noch einige Minuten den 1:0-Derbysieg gegen den 1. FC Köln genossen. Die Fans hatten dann doch noch trotz aller Proteste und Sympathiebekundungen für ausgeschlossene Kölner Anhänger ein bisschen gefeiert.
Und Sportdirektor Max Eberl hatte gerade etwas ironisch von einem Sieg des „gallischen Dorfes“ gesprochen, angesichts der Millionenmetropole Köln auf der anderen Seite. Dabei ist Borussia Mönchengladbach längst dem Dorf-Status entwachsen. Und einen wie diesen Dahoud, der ein großes Versprechen auf die Fußball-Zukunft am Niederrhein ist, haben die Kölner bei allen jungen, eigenen Talenten gewiss nicht in ihren Reihen.
„Mo“ riefen die Journalisten, sie wollten ein Wort des Siegtorschützen, der mit seinem feinen Außenrist-Tor, seinem dritten Ligatreffer, das Derby entschieden hatte (9. Minute) - und damit auf die Geschichten danach gebucht war. Aber „Mo“ blickte nur kurz, sagte „alles gut“, streckte den Daumen hoch und entschwand. Glanzvoll spielen und beständig schweigen — das ist das Konzept, mit dem der gebürtige Syrer durch seine erste wirklich bedeutsame Bundesliga-Saison wandert.
Die angefangen hat beim 0:1 in Köln im Hinspiel. Dahoud redet nicht. Nicht über sein Spiel, nicht über Syrien, nicht über die Kriege, die dort das Leben bestimmen. „Er will nur Fußball spielen. Alles andere ist ihm noch suspekt“, sagte Gladbachs Manager Max Eberl am Sonntag. „Das ist ja durchaus sympathisch, wir schützen ihn da auch noch ein bisschen. Er wird das noch lernen.“