Luhukay gibt Borussia ein neues Gesicht

Der Holländer wurde nach dem 2:0 bei Arminia Bielefeld am Sonntag zum Cheftrainer befördert.

Bielefeld. Egal, wer sich nach dem Befreiungsschlag mit dem 2:0 auf der Alm im Borussen-Lager auch äußerte: alle betonten sie, der Sieg sei "auch für Jupp Heynckes" gewesen. Der 61-Jährige, der am vergangenen Mittwoch nach zwölf sieglosen Bundesligaspielen in Folge von seinem Amt als Cheftrainer zurückgetreten war, wünschte seinem Nachfolger Jos Luhukay und der Mannschaft via Handy-Kurzmitteilung vor dem Spiel in Bielefeld viel Glück. Doch die Ära Heynckes ist vorbei, die Zeit von Luhukay hat begonnen. Als Belohnung für den ersten Bundesliga-Triumph seit 112 sieglosen Tagen wurde der 43 Jahre alte Holländer am Sonntag befördert - mit einem Cheftrainer-Vertrag bis zum Saisonende. "Wir haben volles Vertrauen in Jos Luhukay und wollen mit ihm den Klassenerhalt schaffen", sagt Sportdirektor Peter Pander. "Ich habe immer gesagt, dass ich gerne bei Borussia bin und freue mich sehr auf diese Aufgabe", stellte Luhukay fest.

Peer Kluge gehörte zu den besten Borussen

Zunächst hatten die Fohlen bei ihrem ersten Sieg seit Oktober vergangenen Jahres Glück, als Ahanfouf und Böhme beste Bielefelder Möglichkeiten vergaben. Ansonsten diktierte die beeindruckend selbstbewusst aufspielende Borussia problemlos das Geschehen auf der Alm, auch weil Luhukay die Mannschaft mit einem 4-2-3-1 taktisch anders aufstellte. Eugen Polanski und der überragende Peer Kluge sicherten in der Zentrale ab. "Peer hat die Freiräume genutzt, Konter eingeleitet und ein gutes Auge für den Mitspieler bewiesen", lobte Luhukay den Mann, der unter Heynckes zuletzt auf der Bank saß. Die Gladbacher spielten wie von einer Last befreit und zeigten nach dem 1:0 durch den spielfreudigen Insua jenes Kombinationsspiel über die Außenpositionen, das Heynckes vorschwebte. Das Spiel der vollkommen verunsicherten Bielefelder wurde mit zunehmender Dauer immer konfuser, das 2:0 durch Marcell Jansen war überfällig. Jos Luhukay, dem es mit vielen Einzelgesprächen gelungen war, bei den Borussen die Siegesmentalität zu wecken, gab die Komplimente bescheiden weiter: "Ich bin kein Wundermann und auch kein Zauberer. Heute hat sich die Mannschaft schlicht als Einheit präsentiert, ein unglaubliches Engagement gezeigt, aber auch Kombinationsfußball gespielt." Während der Niederländer gelassen arbeiten kann, entsteht bei Arminia eine Trainerdiskussion. Thomas von Heesen könnte der Nächste sein, der seinen Job vorzeitig verliert. Zahlreiche Fans forderten am Samstag den Rauswurf des Trainers. Dessen Assistent Frank Geideck stünde zur Nachfolge bereit.

Personalbuch

Borussia: Keller (3) - Bögelund (4+), Gohouri (3-), Zé Antonio (3), Compper (3) - Polanksi (3+), Kluge (2+, ab 72. El Fakiri), Jansen (2+), Delura (3-), Insua (2, ab 90. Rafael) - Kahe (3)
Tore: 0:1 Insua (28.), 0:2 Jansen (89.)
Zuschauer: 23.114

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