Bundesliga : Liga-Check: Gladbachs Spieler wollen Wiedergutmachung
Die Fohlenelf plant die Rückkehr nach Europa. Trainer Hecking will das mit einer Systemumstellung schaffen — und damit auch eine Debatte um seine Person verhindern.
Mönchengladbach. Zum zweiten Mal hintereinander ist Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Saison auf Rang neun gelandet und hat damit erneut die Qualifikation für einen Europapokal-Wettbewerb verpasst. Allerdings konnte die Fohlenelf seit ihrem Beinahe-Abstieg von 2011 auch zum siebten Mal in Folge einen einstelligen Tabellen-Platz belegen — und so die Minimal-Vorgabe von Sportdirektor Max Eberl erfüllen. Die Gefühlswelt zwischen diesen beiden Polen tendierte dennoch Richtung Unzufriedenheit. Konsequenz: die bisher höchste Transfer-Ausgabe getätigt und ein Trainer Dieter Hecking unter Beobachtung.
Viel wurde spekuliert, ob sich die Borussia nach dem Ende der vergangenen Saison von ihrem Trainer trennen würde. Die Führung des Vereins, allen voran Sportdirektor Max Eberl, sprach sich dagegen aus. Weil sie Hecking nicht an einer einzigen schwachen Halbserie messen wollte, sondern seine geleistete Arbeit insgesamt beurteilte. Schließlich übernahm der 53-Jährige von Vorgänger André Schubert im Januar 2017 eine verunsichert dem Kampf gegen den Abstieg entgegen taumelnde Mannschaft und stabilisierte sie. Ein Freifahrtschein indes bedeutet dies für den 53-Jährigen nicht mehr. Einer Verlängerung seines bis 2019 gültigen Vertrages erteilte Eberl vorerst eine Absage — Hecking steht auf dem Prüfstand. Und weiß das auch, selbst wenn die Personalie gekonnt gelassen kommuniziert wird von allen Beteiligten.
Für eine bessere Spielzeit, die hinter vorgehaltener Hand mindestens mit der Europa-League-Qualifikation enden soll, plant Hecking Veränderungen. Dabei scheut er sich nicht vor unpopulären Maßnahmen, wie die Ausmusterung des wegen vieler Verletzungen ins Hintertreffen geratenen Fan-Lieblings Patrick Herrmann. Zudem will Hecking nun verstärkt auf die Einstellung achten, Nachlässigkeiten wie beim lustlosen 1:2 in Hamburg am letzten Spieltag der vergangenen Saison wird er nicht mehr folgenlos akzeptieren. Taktisch soll vom 4-2-3-1-System auf das 4-3-3 geändert werden. „Ein Blick auf unseren Kader zeigt, dass wir dafür die meisten Spieler auf den Platz bringen können und so viele Variationsmöglichkeiten besitzen. Es ist der richtige Schritt, in diese Richtung umzudenken und uns damit eine neue Definition zu geben“, erklärte Hecking.