Leichtathletik: Stammes patzt mit dem Stab

Trotz Bestleistung schafft es der Zehnkämpfer aus St. Tönis in Lage nicht auf das Treppchen.

St. Tönis. Zehnkämpfer gelten als die "Könige der Leichtathleten". Spötter haben für sie eher einen bösen Spruch übrig: "Sie können zwar alles, aber nichts richtig gut." Darüber kann sich der 19-jährige St. Töniser Zehnkämpfer Roman Stammes nicht aufregen. Er mag Zehnkampf, "weil ich dabei zwei Tage lang richtig gefordert bin".

Das war auch im westfälischen Lage bei den Meisterschaften der Landesverbände von Nordrhein und Westfalen nicht anders. Und am Ende der zwei harten Tage musste er bei der Siegerehrung neben dem Treppchen stehen und zuschauen, wie die Mitbewerber die Medaillen erhielten.

Roman Stammes war Vierter geworden, obwohl er sich auf eine Bestleistung von 5741 Punkte gesteigert hatte. Bronze sicherte sich mit nur 14 Punkten mehr der Aachener Cornel Braam. Somit konnte der künftige Zwölftklässler des Kempener Duisberg-Gymnasiums (Notendurchschnitt: 1,9) seine stolze Medaillensammlung aus dieser Saison nicht erweitern.

Besonders zu Pfingsten beim DJK-Bundessportfest in Krefeld war diese enorm angewachsen. Neben Gold im Stabhochsprung gab es vier weitere Medaillen. So viele ergatterte kein anderer Athlet aus dem Krefelder Umland.

Eine Punktzahl von 5800 hatte sich Roman Stammes für Lage vorgenommen und hätte sie auch erreicht, wenn er nicht im Stabhochsprung bei der Höhe von 3,40 m gepatzt hätte. Zuvor hatte er alle vorgesehenen Werte erreicht. Und beim 1500-m-Lauf zum Abschluss war Roman in der Zeit von 4:30,45 Minuten der Schnellste - sehr zur Freude seinen Vaters Günther Stammes, ein früherer Mittelstreckler.

Vater Günther sähe es gerne, wenn der 19-Jährige die erfolgreiche elterliche Druckerei übernehmen würde. Doch Roman spürt da keine große Lust und will nach dem Abitur in zwei Jahren "lieber etwas anderes im kaufmännischen Bereich machen". In der Schule zählt Chemie zu seinen Lieblingsfächern.

Häufig kommt er erst spät am Nachmittag von der Schule nach Hause. Fürs Training reicht die Zeit für bis zu vier Einheiten die Woche. Und auf die freut er sich immer besonders, trifft er doch da seinen Freundeskreis, mit dem er schon seit zehn Jahren Leichtathletik betreibt.

Jetzt hofft er, mit seinen Staffelkameraden von Teutonia St. Tönis und vom CSV Marathon die Norm für die Deutschen Jugend-Meisterschaften vom 6. bis 8. August in Ulm über 4 x 100 m (43,80 Sekunden) zu schaffen. Das Quartett hat mit 44,10 Sekunden schon die Norm für die U23-DM geschafft. "Auf die Fahrt Mitte August nach Regensburg freue ich mich. Schön wäre es, wenn es auch noch mit Ulm klappen würde", sagt Stammes. Zwei Wochen bleiben noch Zeit.

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