Knifflige Aufgabe für Max Eberl

Der Sportdirektor muss den Kader für die kommende Saison planen – aber für welche Liga?

Mönchengladbach. Planungssicherheit - ein Wort, das irgendwie grässlich klingt, aber jeden Manager eines Bundesliga-Klubs in diesen Tagen entspannter in die Zukunft blicken lässt.

Schließlich läuft wenige Spieltage vor Saisonschluss der Transferpoker auf den internationalen Spielermärkten bereits auf Hochtouren. Wer potentielle Verstärkungen für die kommende Spielzeit im Visier hat, sollte daher neben einer Millionen-Gage zumindest den Status Erstligist vorweisen können.

Der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach muss bereits am Kader 2009/ 2010 basteln, weiß aber noch nicht, ob für Liga eins oder zwei. Nach der jüngsten 1:2 (0:1)-Heimpleite gegen Titelaspirant VfL Wolfsburg und drei sieglosen Spielen in Folge steht die Borussia zwar noch auf Relegationsplatz 16, jedoch punktgleich mit dem Tabellen-17. Energie Cottbus.

Schwierig also, in solch einer Situation mit wechselwilligen Profis wie Nationalspieler Marko Marin zu verhandeln oder einen adäquaten Ersatz für Spielmacher Alexander Baumjohann aufzutreiben. "Wir wussten, dass es bis zum Ende eng für uns werden wird", sagt Eberl, dem die beklemmend wirkende Abstiegsangst seit Ostersamstag wieder anzumerken ist.

Die sportliche Führung beim fünfmaligen deutschen Meister hat sich offenbar auf ein äußerst zähes und nervenaufreibendes Saisonfinale sowie ein mögliches Nachsitzen in der Relegationsrunde am 29. Mai und 1. Juni eingestellt.

"Wir müssen den 16. Platz, den wir momentan belegen, mit allen Mitteln verteidigen. Wenn es geht, wollen wir natürlich die eine Mannschaft, die vor uns steht, auch noch packen. Dafür müssen wir nun alle Kräfte mobilisieren", beschreibt Eberl die Ausgangslage.

Die Gladbacher Borussia hat allerdings ein unangenehmes Restprogramm vor sich: Frankfurt (A), Bielefeld (H), Bayern München (A), Schalke 04 (H), Cottbus (A), Leverkusen (A) und Dortmund (H) lauten die letzten Etappen auf dem Weg zum erhofften Klassenerhalt.

Weshalb Cheftrainer Hans Meyer nach der Wolfsburg-Pleite zu recht bemerkte: "Wir haben durch die beiden Heimniederlagen gegen Bochum und Wolfsburg die Chance verpasst, die ganze Situation etwas entspannter für uns zu gestalten."

Seine Mannschaft rangele sich nun mit drei weiteren Klubs (Bielefeld, Cottbus, Karlsruhe) um die Relegation sowie Platz 15. "Doch abgestiegen", so Meyer weiter, "ist die Borussia noch lange nicht."

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