Kein Spiel für Schöngeister

Die Borussia muss sich in St. Pauli gegen Höllen-Glocken und kampfbetonte Gegner behaupten.

Mönchengladbach. Im Freudenhaus der Liga duftet es nach einer Mixtur aus Bratwurst, Bier, Zigaretten-Dunst und Männerschweiß. Fußball wird am Hamburger Millerntor überwiegend gearbeitet, der tiefe und holprige Rasen ist wahrlich kein Freund von Schöngeistern und Hochbegabten.

Wer beim FC St. Pauli bestehen will, darf sich auch von „Hells Bells“, den Höllen-Glocken, die gnadenlos laut aus den Stadion-Lautsprechern wummern, nicht den Schneid abkaufen lassen. Kurzum: Auf Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach wartet heute (15.30 Uhr) im Abstiegs-Gipfel mit den Kiez-Kickern ein überaus unangenehmer Gegner.

„Wir wissen, was bei St. Pauli auf uns zukommt. Das ist eine sehr kampfbetonte Mannschaft, dort herrscht auf den Rängen eine kampfbetonte Stimmung. Wir müssen uns in dieses Spiel reinbeißen“, sagt Borussen-Trainer Michael Frontzeck.

Die Ausgangslage für die Elf vom Niederrhein ist klar: Aufsteiger St. Pauli steht derzeit mit sechs Punkten Vorsprung dort, wo Gladbach spätestens am letzten Spieltag hin will — über dem Strich, auf Platz 15. Nach der bitteren 2:3-Heimpleite gegen den VfB soll daher auf dem Kiez ein weiterer Rückschlag gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf mit allen Kräften verhindert werden.

„Wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Über etwas anderes dürfen wir gar nicht nachdenken. Wir brauchen jetzt eine Serie, um den Anschluss herzustellen“, fordert Vize-Präsident Rainer Bonhof. Borussia steht am Millerntor gehörig unter Druck, da treffen die Ausfälle von Dante (Gelb-Rot-Sperre), Marco Reus (Muskelfaserriss) und Roel Brouwers (Trainingsrückstand/ Grippe) die Fohlen-Elf besonders hart.

Für Abwehrchef Dante rückt Havard Nordtveit in die Innenverteidigung, Änderungen wird es auch im defensiven Mittelfeld geben. So steht Leihgabe Michael Fink vor seinem Start-Debüt im Borussen-Trikot, Thorben Marx ist ein weiterer Kandidat für die erste Elf. Den Part von Marco Reus (fünf Treffer/ acht Torvorlagen) könnte Patrick Herrmann übernehmen, Mike Hanke hat Chancen auf einen Platz im Sturm.

Völlig ohne Personal-Sorgen ist aber auch St. Pauli nicht: Lechner (Fußprellung), Morena (Aufbautraining), Oczipka (Knöchelprobleme), Rothenbach (Patellasehne) und Naki (Bronchitis) sind angeschlagen.

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