Interview mit Martin Stranzl: „Wir haben uns belohnt“

Martin Stranzl spricht über den 1:0-Erfolg auf Schalke und seine Folgen.

Interview mit Martin Stranzl: „Wir haben uns belohnt“
Foto: dpa

Gelsenkirchen. Das kommt nicht alle Tage vor. Gladbachs Abwehrchef Martin Stranzl erfuhr erst in der Mixed-Zone kurz nach dem 1:0-Sieg auf Schalke von den Journalisten von der so gut wie perfekten Qualifikation der Mannschaft für Europa. „Ich wusste nicht, wie Augsburg gespielt hat“, sagte Stranzl nach dem Dreier auf Schalke und spricht über . . .

. . . den Sieg und die Folgen:

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Stranzl: „Das war ein verdienter Sieg, selbst wenn es ein hartes Stück Arbeit war. Wir haben bis auf die Standards und Distanzschüsse Schalke gut kontrollieren können. Wir wussten, dass sie da gefährlich sind. Wir haben über die Spielkontrolle die eine oder andere Möglichkeit bekommen. Haben dann selbst nach einem Eckball über Patrick das Tor gemacht und danach sehr ruhig weitergespielt.“

. . . die zweite Hälfte:

Stranzl: „Zu Beginn hat Schalke uns vorne zugestellt. Da haben wir uns zu wenig bewegt, zu wenig Fußball gespielt. Als wir dann wieder besser in Tritt kamen, hat man gesehen, dass wir direkt Chancen hatten auf das 2:0. Dann ist das Spiel sowieso durch. Klar, zum Ende haut Schalke vorne die Langen rein. Da sind wir zu weit hinten reingedrängt worden. Vielleicht fehlt da auch ein bisschen der Mut, wieder energischer den Gegenspieler anzulaufen. Die Phase haben wir dann mit ein bisschen Glück überstanden.“

. . . den Ärger mit dem Schalker Publikum nach seiner kurzen Verletzungspause:

Stranzl: „Ich weiß nicht was das soll, wenn man sich verletzt, und beschimpft wird, wenn man einen Ellbogen frisst. Die sollen ihre Mannschaft unterstützen, dann ist alles gut. Wenn man raus muss, ist das schwierig für alle, einen selbst, die Mannschaft aber auch.“

. . . über die Qualifikation für Europa und was noch möglich erscheint:

Stranzl: „In der Rückrunde hatten wir viele Durchhänger. Wir hatten ein dickes Polster nach der Hinrunde, das geschmolzen ist. Das war natürlich eine psychologisch nicht ganz einfache Situation. Wir hatten viele Spiele, wo wir die Punkte mitnehmen mussten, hatten aber auch welche, die wir mit Glück bestanden haben. Die Rückserie war daher eine große Herausforderung für uns.“

. . . über den zweiten Sieg im Ruhrpott nach dem 2:1 beim BVB:

Stranzl: „Da gibt es aber auch nur drei Punkte für. Es ist schon schön, die Stimmung zu erleben. Wir wussten, dass es eine tolle Atmosphäre geben wird. Heute haben wir uns ein bisschen belohnt.“

. . . dass die gesamte Mannschaft in den 90 Minuten nur ein Foul gespielt hat — Roel Brouwers in der 90. Minute:

Stranzl: „Irgendwo ist es grotesk, ohne Foul zu spielen. Du kannst nicht nur nebenherlaufen und versuchen, kein Foul zu machen. Dann wird es für uns hinten ganz schwer. Wir hatten Spiele, nach denen wir klar ansprechen mussten, enger an den Leuten dran zu sein. So fängst du die Bälle früh ab. Das sind Dinge, die uns zur Zeit oftmals noch fehlen, um weiter vorne dabei zu sein. Das ist ein Lernprozess. Aber ein Spiel ohne Foul ist komisch. Du musst Dir auch Respekt verschaffen.

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