In München muss alles passen

Borussia stellt sich dem Rekordmeister am Freitag zum vermeintlich ungleichen Kampf.

Mönchengladbach. Sicher, die Münchner haben schon besseren Fußball gespielt, hecheln zudem seit Monaten der Tabellenspitze in der Bundesliga hinterher, dennoch ist und bleibt der FC Bayern das Nonplusultra in Fußball-Deutschland. Immer noch bekommt eine ganze Reihe von Mannschaften weiche Knie, wenn es in die für 340 Millionen Euro erstellte Münchner Luxus-Arena geht.

"Die Bayern sind im eigenen Stadion immer Favorit, egal wer da spielt", sagt Borussias Cheftrainer Michael Frontzeck, dessen Team sich am Freitag (20.30Uhr), zur Ouvertüre des 15. Spieltages, dem Rekordmeister zum vermeintlich ungleichen Kampf stellen wird.

Frontzeck fordert von seinen Spielern an der Isar die Portion Chuzpe, die ein Herausforderer in die Waagschale werfen muss, wenn er den FC Bayern in Bedrängnis bringen will. "Das ist eine große Herausforderung. Wir müssen dort an unsere Grenzen gehen, alles muss passen. Wir wollen uns nicht vorwerfen lassen, wir hätten nicht alles abgerufen", sagt Frontzeck, der bei Borussias bislang einzigem Bundesligasieg bei den Bayern (2:1 am 14. Oktober 1995) noch als Spieler auf dem Platz stand. München habe den besten Kader, genügend Qualität sei auf allen Positionen vorhanden, der deutsche Meister könne eigentlich nur aus München kommen.

Dennoch sei er, so Frontzeck, von Sätzen wie "wir haben dort nicht nichts zu verlieren" gar kein Freund. "Natürlich gibt es dort was zu verlieren, nämlich drei Punkte. Wir wollen, so schwer es auch sein mag, in unserer Serie bleiben." Weshalb der VfL-Trainer auch morgen wohl die gleiche Elf aufs Spielfeld schicken wird, die am vergangenen Samstag Titelkandidat Schalke 04 mit 1:0 bezwingen konnte. Filip Daems, Gal Alberman, Paul Stalteri, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Christian Dorda fehlen verletzt und werden wohl auch für den Rest der Hinrunde ausfallen.

Etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit haben die Borussen den 20 Jahre alten Senkrechtstarter Marco Reus genommen, der in dieser Woche keine Interviews geben durfte. "Er soll sich erst mal nur auf Fußball konzentrieren. Nach seinem Tor gegen Schalke ist so viel auf ihn eingeprasselt, dass wir ihn mal rausnehmen wollten.

Er kann in seinem Leben noch genug Interviews geben", so Frontzeck gestern. Sportdirektor Max Eberl ergänzte: "Der Verein hat da auch eine Schutzfunktion. Es ist sicherlich nicht gut für einen solch jungen Spieler, wenn er nach 13 Einsätzen in der Bundesliga so hochgejubelt wird. Wir wollen unsere Talente behutsam aufbauen."

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