Krefeld. "10, 9, 8 . . ." - die Kurt-Tucholsky-Halle bebte, als die Zuschauer die letzten zehn Sekunden des Hockey-Viertelfinalspiels runterzählten. Danach gab es frenetischen Beifall und Riesen-Jubel der Fans, die sich mit dem neuen Höhner-Song "Wenn nicht jetzt, wann dann?" auf die Endrunde einstimmten. Das Herrenteam des Crefelder HTC hat sich durch einen 10:5 (4:2)-Erfolg über den UHC Hamburg die Teilnahme an der Endrunde der Deutschen Hallen-Hockeymeisterschaft am nächsten Wochenende in Hamburg gesichert. Gegner ist der Rüsselsheimer RK, der sich gegen die Zehlendorfer Wespen (8:5) durchsetzte. Dabei sah es zunächst nicht nach einem Sieg der Krefelder aus, denn die Hanseaten begannen sehr selbstbewusst, zogen ein gutes Forechecking auf und ließen den CHTC nicht zur Entfaltung kommen, zweimal gingen sie in Führung (4. und 17.). CHTC-Keeper Christian Schulte sorgte mit einigen tollen Reflexen dafür, dass der Rückstand der Krefelder nicht höher ausfiel. Krefeld glich jeweils durch Oskar Deecke (6.) und Tim Witthaus (22.) aus und konnte die Partie ausgeglichen gestalten. In der 22. Minute nahm CHTC-Trainer Dietmar Alf die erste Auszeit für sein Team. Der Mediziner muss seinem Team wunderbare Worte ins Ohr geflüstert haben, denn von da an spielte fast nur noch der CHTC. Alf: "Die Jungs hatten Schiss, doch ich habe sie an ihre Stärken erinnert." Zwei herrliche Tore des überragenden Deecke (27., 28.) brachten den CHTC auf Erfolgskurs.

Im CHTC-Clubhaus ging bis zum frühen Morgen die Post ab

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Krefelder, die frenetisch vom tollen Publikum angefeuert wurden, das spielbestimmende Team. Deecke legte mit seinem vierten Treffer zum 5:2 (34.) nach. Von nun an blieb der UHC auf Distanz bei einem Rückstand von meist zwei Toren. In der Schlussphase bekam der Hamburger Kapitän Patrick Breitenstein noch eine Zeitstrafe, und Krefeld erzielte durch Oliver Korn (2), Deecke (2) und Timo Weß weitere Tore.

Dieser Erfolg wurde abends im CHTC-Clubhaus an der Hüttenallee kräftig gefeiert, bis in den frühen Morgen wurde getanzt und gejubelt.