Stark bei 4:2 in Berlin : Hertha-Albtraum: Gladbacher Raffael raus aus der Schieflage
Berlin (dpa) - Nach seiner Gala-Vorstellung zog auch der Kontrahent den Hut. „Raffael hat es gut gemacht“, sagte Pal Dardai, Trainer und einstiger Teamkollege des Brasilianers bei Hertha BSC.
Mit einem Knallertor aus 25 Metern und einem mit Geschick herausgespielten Treffer machte Raffael den Unterschied: Sein aktuelles Team Borussia Mönchengladbach kratzt nach dem 4:2 (3:1)-Sieg am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 21 Punkten seit längerer Zeit wieder an den vorderen Rängen. Raffaels Ex-Club Hertha dagegen muss mit weiter nur 14 Zählern den Blick als Vierzehnter erstmal nach unten richten.
Dabei hatte der inzwischen 32 Jahre alte Ausnahmefußballer jüngst für ungewohnte Diskussionen am Niederrhein gesorgt: „Der Maestro wackelt“, hieß es in den Medien. Oder: „Raffael in Schieflage“. Für den deutschen Nationalspieler Lars Stindl, der nach seinem Länderspieltor gegen Frankreich zu Wochenbeginn im mit knapp 50 000 Fans gefüllten Olympiastadion in der fünften Minute das muntere Toreschießen eröffnet hatte, war und ist Raffael ein außergewöhnlicher Kollege: „Alle haben sich für ihn gefreut. Er hat schon so oft gezeigt, wie wichtig er für den Verein sein kann.“
Dass Raffael Caetano de Araújo, der von 2008 bis 2012 auch bei Hertha geliebt wurde und für den Hauptstadtclub in 140 Ligaspielen 33 Tore schoss und 30 weitere vorbereitete, auch im Endspurt noch einmal zum Hauptdarsteller wurde, lag am spannenden Spielverlauf. Nach Stindls Führung, einem von Video-Assistent Tobias Stieler initiierten und von Thorgan Hazard verwandelten Handelfmeter (14.) sowie dem Traumschuss von Raffael (20.) kamen die Gäste nochmal in Not. „Nach 20 Minuten denkt man, es läuft wie Butter“, sagte Hecking. Doch der Routinier wusste auch: „Wenn das Anschlusstor fällt, wackelt das Ding wieder.“