Analyse - Borussia Mönchengladbach Herrmanns großer Augenblick

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat durch einen 4:0-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart wichtige Punkte im Kampf um einen Champions-League-Platz sammeln können. Die Mannschaft von Trainer André Schubert belegt mit nunmehr 39 Punkten Platz vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga.

Lars Stindl (l-r), Granit Xhaka, Fabian Johnson, Andreas Christensen und Patrick Herrmann jubeln nach dem 3:0. herrmann hatte sein Comeback nach langer Verletzungspause und schoss das Tor zum 3:0.

Lars Stindl (l-r), Granit Xhaka, Fabian Johnson, Andreas Christensen und Patrick Herrmann jubeln nach dem 3:0. herrmann hatte sein Comeback nach langer Verletzungspause und schoss das Tor zum 3:0.

Foto: Maja Hitij

67 Minuten sind vor 43.627 Zuschauern im Borussia-Pak gespielt, da betritt Borussias Patrick Herrmann für Thorgan Hazard die Bühne. Zum ersten Mal steht Herrmann nach seinem Kreuzbandriss im Knie samt viereinhalb monatiger Pause wieder vor eigenem Publikum auf dem Platz. Zwei Ballkontakte und 32 Sekunden später dann ist Herrmanns großer Augenblick: Nach Pass von Dahoud läuft er frei aufs Stuttgarter Tor zu und vollendet zum 3:0. Tosender Jubel im Anschluss.

Erneut aus Fohlen-Sicht ist das der Brasilianer Raffael. Gegen Stuttgart der beste Spieler auf dem Platz, fast nie zu stoppen, ist so ziemlich jeden gefährlichen Angriff der Borussen beteiligt. Raffael ist aktuell sicherlich einer der besten Spieler der Liga.

Gladbach gewinnt 4:0 gegen Stuttgart
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„Elfmeter!“ forderten tausende VfL-Fans lautstark, als in der zweiten Halbzeit plötzlich Martin Hinteregger im Strafraum der Stuttgarter nach einem Zweikampf zu Boden fiel. Doch Schiedsrichter Tobias Welz entschied auf Weiterspielen — und tat den Borussen damit einen großen Gefallen. Denn nur Augenblicke später unterlief der VfB-Defensive ein fataler Fehler, den Gladbachs Raffael (60.) clever und gekonnt mit seinem Treffer zum 2:0 bestrafte.

Borussias erster Heimsieg gegen Stuttgart seit dem 30. April 2005 (2:0 damals) ist hochverdient. Die Fohlen spielen von Beginn an volle Pulle, setzten die Gäste unter Druck, ohne allerdings die Defensive entblößen. Die Balance stimmt diesmal in der Schubert-Elf. Unterhaltsamer Fußball, so auch bei 1:0-Führung durch Thorgan Hazard. Nachdem zunächst Fabian Johnson die VfB-Abwehr übersprintet, vollendet der Belgier eine herrliche Kombination. Borussia weiter im Vorwärtsgang. Raffael dreht auf, legt ab auf Stindl — doch der schießt den Ball neben den Pfosten statt ins leere Tor. Noch so hochkarätige Chance lassen die Fohlen ungenutzt. Erneut Raffael, diesmal legt er ab Hazard. Doch dessen satter Schuss rauscht nur an die Unterkante der Latte.

Das rächt sich beinahe, denn gleich zu Beginn von Durchgang zwei steht plötzlich Stuttgarts Kravets frei — doch Sommer pariert klasse dessen Kopfball. Im Anschluss spielt jedoch nur wieder die Borussia. Zig Chancen können nicht genutzt werden, ehe Raffael nach einem Fehler der VfB-Defensive mit dem 2:0 für die Vorentscheidung sorgt. Die Fohlen lassen jedoch nicht locker - und Herrmann besorgt das 3:0, und irgendwie auch dank der Mithilfe von Stuttgarts Großkreutz (Eigentor) auch das 4:0. Aus. Donnernder Applaus. Ob die Borussia diesen tollen Schwung mit zum Duell am Samstag in Wolfsburg nehmen kann?

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): Ich bin überglücklich, dass wir das Spiel in einer überzeugenden Art und Weise für uns entscheiden konnten. Meine Mannschaft hat es einfach überragend gemacht, defensiv kaum etwas zugelassen und auch in der Offensive überzeugend gespielt. Wir waren gut organisiert und haben in beide Richtungen gut umgeschaltet. Allerdings hätten wir schon vor der Pause mehrere Tore erzielen können. Insgesamt haben wir unser Spiel aber über 90 Minuten konsequent durchgezogen und uns mit diesem deutlichen Sieg dafür belohnt.

Jürgen Kramny (Trainer VfB Stuttgart): Das Ergebnis ist deutlich und zeigt, dass wir in allen Bereich unterlegen waren. Borussia war von Beginn an aggressiv bei der Balleroberung, hat gut nach vorne gespielt und ist dementsprechend auch in Führung gegangen. Wir hatten Glück, dass wir vor der Halbzeit nicht noch weitere Gegentore kassiert haben. Nach dem Seitenwechsel hatten wir eine Gelegenheit, zum Ausgleich zu kommen, haben diese aber leider nicht genutzt. Danach kam von uns offensiv leider nicht mehr viel, und nach dem zweiten Gegentor, das sehr unglücklich war, wurde es natürlich schwer. Gegen Hoffenheim wollen wir wieder eine bessere Leistung zeigen.

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