Glasverbot beim Derby

Die Polizei will gewaltbereite Fans „aussortieren“. Im Stadion gibt es kein Bier.

Mönchengladbach. Der Polizeihubschrauber wird auch über diesem Derby kreisen. „Der dient aber in erster Linie der Verkehrsüberwachung“, sagt Reinhard Lenzen-Fehrenbach, der Einsatzleiter der Polizei für die bevorstehende Begegnung der Borussia mit dem FC Köln am 10. April im Nordpark. Lenzen-Fehrenbach ist wesentlich entspannter als beim letzten Aufeinandertreffen der Traditions-Feinde auf Gladbacher Boden im Herbst 2009.

Anlass der Sorge war damals die Randale beim Derby im März 2009 im Borussen-Stadion. „Außerdem gab es im Vorfeld auf entsprechenden Internet-Seiten Aufrufe zu Straftaten im Umfeld des Spiels“, erinnert sich Polizeisprecher Peter Spiertz.

„Wir zielen darauf ab, Gewalttäter, die das Spiel für ihre Taten nutzen wollen, von friedlichen Fans zu trennen“, sagt Lenzen-Fehrenbach über die Marschrichtung der Polizei. Deshalb haben im Vorfeld 100 Kölner und 40 Gladbacher Hooligans Post bekommen. Sie dürfen die Stadt beziehungsweise bestimmte Bereiche nicht betreten.

Die Kölner Fans werden in zwei für sie reservierten Entlastungszügen der Deutschen Bahn nach Gladbach transportiert, begleitet von Beamten der Bundespolizei, die schon dort das Glas-, Flaschen- und Dosenverbot durchsetzen werden. Es gilt von 9 bis 18.30 Uhr auch für die Bahnhöfe Gladbach und Rheydt, deren Umgebung sowie im Nordpark. „Die werden immer wieder als Wurfgeschosse verwendet“, begründet der Leiter des Ordnungsamtes, Reinhold Gerhardts, die Entscheidung.

Auf ein generelles Alkoholverbot kann man nach Einschätzung von Polizei, Ordnungsamt, Verein und Fanprojekt diesmal verzichten. Es gilt lediglich fürs Stadion. „Wir wollen so wenig Einschränkungen wie möglich für die friedlichen Fans, die ein spannendes Spiel sehen wollen“, so der Einsatzleiter.

Er betont, wie fruchtbar der intensive Dialoge mit den Fanprojekten ist. Er ermögliche es, friedliche Anhänger von Gewalttätern zu unterscheiden. Die Fanprojekte sind Teil der NRW-Initiative „Mehr Sicherheit bei Fußballspielen in NRW.“ „Seitdem verhalten sich auch die VfL-Fans bei Auswärtsspielen wesentlich besser“, so Lenzen- Fehrenbach. Im Gegenzug informiert die Polizei offen über die geplanten Maßnahmen.

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