Borussia Mönchengladbach Gladbachs Breel Embolo hofft auf großen Moment gegen Ex-Club Schalke

Mönchengladbach · Für Breel Embolo geht es Freitag erstmals zum Ex-Club Schalke zurück. Der 22-Jährige hat sich in Mönchengladbach gut eingefunden, sieht aber noch Steigerungsbedarf.

 Breel Embolo hat sich nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer von Schalke nach Gladbach zur Stammkraft bei der Borussia entwickelt.

Breel Embolo hat sich nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer von Schalke nach Gladbach zur Stammkraft bei der Borussia entwickelt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Vorfreude bei Breel Embolo auf den Rückrunden-Auftakt bei Schalke 04 am Freitag (20.30 Uhr/live ZDF) ist riesengroß. Und je näher der Tag heranrückt, desto stärker steigt die Spannung. „Ich bin froh, dass es jetzt bald losgeht. Wir wollen mit kühlem Kopf, aber auch mit Herz und Leidenschaft das Spiel angehen. Mit einem Sieg auf Schalke zu starten wäre ein Traum“, sagte der 22-jährige Stürmer von Borussia Mönchengladbach mit Schalker Vergangenheit im Gespräch mit unserer Zeitung. Embolo selbst ist zuversichtlich, dass er gegen seinen Ex-Club in der Startelf stehen wird: „Das wäre ein großer Moment für mich. Schließlich hat in Gelsenkirchen meine Bundesliga-Karriere begonnen.“

Embolo: „Damals haben die Schalke-Fans mit mir gezittert“

Wenn einer ihrer talentiertesten Spieler das Land verlässt, dann kümmert sich die Schweizer Medienlandschaft gerne um ihre Fußball-Exporte. Erst recht, wenn Nationalspieler unterwegs sind. Auf Borussia Mönchengladbach, den Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, haben die eidgenössischen Blätter ein besonderes Augenmerk gelegt, schlägt doch ein illustres Schweizer Quartett beim fünffachen Deutschen Meister auf: Torwart Yann Sommer (31), Abwehrspieler Nico Elvedi (23), Mittelfeldmann Denis Zakaria (23) und seit dem 1. Juli vergangenen Jahres Angreifer Breel Embolo (22). Obendrein wird auch das Privatleben der vier Eidgenossen liebend gerne behandelt. So war der „Schweizer Illustrierten“ erst kürzlich die Geburt von Clay Enzo, dem zweiten Kind im Hause Embolo, eine große, reich bebilderte Story wert.

Sie sind also jetzt zu viert, Breel, Lebensgefährtin Naomi sowie Töchterchen Naliya und der jüngste Spross, Clay Enzo. Nicht nur wegen seines großen Talents, seines außergewöhnlichen Lebenslaufs, nein, auch aufgrund seiner schlimmen Verletzung bewegt Breel Embolo die Gemüter in der Schweiz. Kurz nach seiner Verpflichtung in die Bundesliga wurde der 19-jährige Jungprofi durch ein brutales Foul des Augsburgers Konstantinos Stafylidis fast ein Jahr aus dem Verkehr gezogen. Der gebürtige Kameruner erlitt damals einen Bruch des Sprunggelenks und des Wadenbeins. Er musste sogar um das Ende seiner Karriere fürchten, als sich nach einem Knochenödem die Situation dramatisch zuspitzte. Doch Embolo kämpfte, steckte Rückschläge weg, rappelte sich auf und kam allmählich wieder auf Tuchfühlung mit dem knallharten Liga-Alltag. „Damals haben die Schalke-Fans mit mir gezittert und mich in ihr Herz geschlossen. Das werde ich nie vergessen“, sagt Embolo.

Der Stürmer hat sich in Gladbach prima eingefunden

Rund 22 Millionen Euro hatte der Schalker Manager Christian Heidel dem Vernehmen nach für Embolo nach Basel transferiert, wo dem Stürmer ein beeindruckender Start ins Profileben geglückt war. Als dreimaliger Baseler Meister wechselte er schließlich zu den Königsblauen. Mit 19, und dann geschah Wochen später das brutale Foul von Augsburg. Im vergangenen Sommer endete das dreijährige Engagement bei Schalke. Gladbach klopfte an, und Embolo brauchte nicht lange, um sich für einen Tapetenwechsel zu entscheiden. „Die Zeit für etwas anderes war gekommen“, so Embolo. Gut zehn Millionen Euro musste Gladbachs Sportdirektor Max Eberl für den Deal hinblättern. Wie es scheint, wieder ein gutes Investment im Borussia-Park.

Breel Embolo hat sich in Mönchengladbach prima eingefunden. Auch die Tage im Trainingslager von Jerez haben ihm offenbar gutgetan, wie seine Tore und die Spielweise gegen Almelo und Freiburg unterstreichen. „Ich bin bereit“, sagt Embolo. Ob es auch gleich für die Startelf reicht? Diese Frage ließ Cheftrainer Marco Rose am Mittwoch offen. Klar ist nur, dass Verteidiger Ramy Bensebaini wegen einer Muskelverletzung fehlen wird. Für Embolo hatte Rose noch ein Lob parat: „Er ist ein Klassetyp. Wenn dich dieser Koloss anlächelt, geht mir immer das Herz auf. Breel ist sensibel, ein Teamplayer und hat unglaubliche Qualität. Bei ihm geht es immer darum, alles in die richtigen Bahnen zu lenken.“

Das ist auch Breel Embolo offensichtlich bewusst. Zwar hat er in der Hinrunde mit sechs Treffern und zwei Vorlagen angenehm überrascht, aber das bedeutet ihm bei weitem nicht alles. „Mir geht es nicht nur um Tore und Assists“, betont er, „ich verbinde meine Auftritte auch mit anderen Aspekten. Ich bin mehr drin im Spiel, will aber noch mehr auf mich aufmerksam machen. Das ist ein wichtiger Punkt für meine weitere Entwicklung.“

Am Freitag Abend aber, im ersten Spiel der Rückrunde, hat Embolo nur eines im Kopf: natürlich von Beginn an unbedingt dabei zu sein. Auf Schalke, seiner ersten, zunächst leidvollen Erfahrung in der Fußball-Bundesliga.

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