Gladbachs B-Elf spielt 1:1 Borussia verschenkt wieder Punkte

Mönchengladbach · Drei Tage nach dem überraschenden Achtelfinal-Einzug in der Champions League hat Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga einen Rückschlag erlitten.

 Lars Stindl konnte nichts mehr drehen.

Lars Stindl konnte nichts mehr drehen.

Foto: dpa/Tom Weller

Mit einer B-Elf kam das Team von Trainer Marco Rose am Samstag nicht über ein 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC hinaus. Zwar blieb die Borussia auch im neunten Heimspiel in Serie ungeschlagen, verschenkte aber erneut wie schon beim jeweiligen 1:1 gegen Union Berlin, den VfL Wolfsburg und den FC Augsburg unnötig wichtige Punkte.

Ohne gleich sechs Stammkräfte in der Startelf mühte sich die Borussia gegen stabile Berliner lange und kam nur noch durch Breel Embolo (70. Minute) zum Ausgleich. Matteo Guendouzi (47.) hatte die Berliner in Führung gebracht. Nationalspieler Florian Neuhaus sah die fünfte Gelbe Karte und ist am Dienstag bei Eintracht Frankfurt gesperrt.

Mit 17 Punkten bleibt die Borussia außerhalb der Europapokalränge und verlor auf die Champions-League-Plätze weiter an Boden. Zum selben Zeitpunkt in der vergangenen Saison waren die Gladbacher mit 25 Zählern Tabellenführer. Die Hertha bleibt mit zwölf Zählern und dem dritten Auswärtsspiel in Serie ohne Niederlage im Mittelfeld.

Gegen die Gladbacher in ungewohnter Zusammenstellung geriet das Team von Trainer Bruno Labbadia erst spät unter Druck. Angesichts der extremen Gladbacher Belastung in den vergangenen Wochen rotierte Borussen-Coach Rose so extrem wie noch nie im Jahr 2020. Gleich auf sechs Positionen veränderte er sein Team im Vergleich zu 0:2 bei Real Madrid am Mittwoch in der Champions League.

Im Tor fand allerdings notgedrungen ein Wechsel statt. Stammkeeper Yann Sommer fiel mit leichten Adduktorenproblemen aus. Ersatzkeeper Tobias Sippel kam so zu seinem ersten Bundesligaspiel seit fast drei Jahren, hatte allerdings kaum etwas zu tun.

Vor allem offensiv taten sich die Gladbacher anfangs spielerisch schwer. Ibrahima Traoré, der überraschend in die Startelf rückte, wirkte gegen seinen Ex-Club wie ein Fremdkörper. Ohne Kapitän Lars Stindl, Marcus Thuram und Alassane Plea im Angriff wurde die Borussia erst nach gut einer halben Stunde besser. Hannes Wolf hatte kurz vor der Pause die erste Chance (42.) per Fernschuss, den Herthas Keeper Alexander Schwolow aber klasse hielt.

Von den Berlinern, die zuletzt mit dem 3:1 im Stadtderby gegen Union Berlin aufhorchen ließen, kam vor der Pause recht wenig. Das änderte sich unmittelbar nach dem Wechsel nur durch schweren Patzer von Denis Zakaria, der am eigenen Strafraum leichtfertig den Ball vertändelte. Der starke Franzose Guendouzi ließ Sippel mit seinem herrlichen Schlenzer in den Winkel keine Chance. Für die 21 Jahre alte Leihgabe des FC Arsenal war es das erste Saisontor.

Gladbach wurde in der Folge wieder deutlich dominanter und hatte auch mehr Möglichkeiten. Die letzte Entschlossenheit fehlte indes. Rose reagierte mit einem Dreifach-Wechsel und brachte in Thuram und Plea noch mehr Offensivwucht für Herrmann und den enttäuschenden Traoré, der bei der Hertha einst sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte. Zu mehr als Embolos verdienten Ausgleich reichte es trotz einer Schluss-Offensive und dem eingewechselten Stindl aber nicht mehr.

(dpa)
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