Gladbachs Angriffslust steigt

Belek (dpa) - Die erneute Champions-League-Qualifikation ist noch ein Tabu-Thema in Mönchengladbach, aber an Angriffslust haben die Borussen in der Winterpause bereits gewonnen.

Gladbachs Angriffslust steigt
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„Jede Mannschaft unter den ersten Zehn wird sagen, dass sie gerne international spielen würde. Klar würden wir das auch gern“, machte Trainer André Schubert zum Abschluss des achttägigen Trainingslagers im türkischen Belek klar. Der Fohlen-Tross flog wieder in Richtung Heimat, kommende Woche wartet zum Rückrundenstart mit Borussia Dortmund prompt ein Brocken. „Es geht gleich wieder von null auf hundert, mit einem der stärksten Gegner am Anfang“, befand Schubert.

Durch einen Sieg könnten sich die Borussen in der Fußball-Bundesliga oben weiter festsetzen, als Tabellenvierter ist die Ausgangsposition aber schon jetzt bestens. Obwohl wie im Vorjahr die Teilnahme an der Königsklasse möglich ist, hatten die Club-Verantwortlichen bis zuletzt einen einstelligen Tabellenplatz zum Saisonziel erklärt.

Nach einer skurrilen ersten Saisonhälfte, als die Borussia unter Schuberts Vorgänger Lucien Favre in den Tabellenkeller rutschte, ist man am Niederrhein zurückhaltender geworden und redet lieber über langfristige, weniger konkrete Ambitionen. „Wir wollen uns für die Zukunft aufbauen, wir wollen uns entwickeln“, betonte Schubert, und Sportdirektor Max Eberl formulierte in der Manier eines PR-Strategen: „Wir haben ein tolles Projekt und Spieler, die wirklich hungrig sind.“

Seit kurzem sind auch zwei neue Gesichter darunter: Offensivspieler Jonas Hofmann (23) kam von Borussia Dortmund und unterschrieb einen Vertrag bis 2020, Verteidiger Martin Hinteregger (23) wurde von RB Salzburg zunächst für ein halbes Jahr ausgeliehen. Im Sommer besteht die Option, den Österreicher für eine Millionen-Ablöse fest zu verpflichten. „Wir sind ehrgeizig, die Jungs sind ehrgeizig - da kann Gladbach für viele Talente ein interessanter Club sein“, urteilte Eberl und schrieb beiden Profis „unheimlich viel Potenzial“ zu.

Die beiden Transfers für die Defensive und die offensive Außenbahn machen Sinn, da in der Rückrunde Patrick Herrmann, Alvaro Dominguez, André Hahn, Tony Jantschke und Nico Schulz weiterhin länger fehlen.

Schubert ist sich sicher, auch das Teamklima gestärkt zu haben. „Beide sind sehr gute Typen, die zu uns passen. Das macht die Borussia aus, dass das alles ehrgeizige, sehr positive, freundliche, geerdete Menschen sind.“ Dem Duell mit Dortmund dürfte vor allem Hofmann entgegenfiebern. Ob er sich auch tatsächlich Hoffnungen auf einen Einsatz machen könne, wollte Schubert nicht verraten: „So weit plane ich noch nicht. Es wird immer mal die Tagesform entscheiden.“

Abhängen wird die Formation sicher auch vom Auftritt im letzten Test beim VfL Bochum. In Belek hatte die Borussia beim Comeback ihres lange verletzten Kapitäns Martin Stranzl mit 2:1 gegen den türkischen Erstligisten Sivasspor gewonnen, ehe eine andere Borussen-Auswahl ein 2:2 gegen Hertha BSC erspielte. Der Kader ist durch Hofmann und Hinteregger nochmals angewachsen, mit Leistungsträger Raffael soll über 2017 hinaus verlängert werden. „Raffael ist ein großartiger Spieler, eine andere Art von Führungsspieler, er führt mit seiner Qualität auf dem Platz. Natürlich wollen wir mit ihm verlängern“, sagte Eberl dem Fachmagazin „kicker“.

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