Gladbach vor dem Abstieg

Das Tabellenschlusslicht kassierte beim 1. FSV Mainz 05 eine 0:1-Niederlage.

Mainz. Borussia Mönchengladbach hat einen schweren Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg hinnehmen müssen. Das Tabellenschlusslicht der Fußball-Bundesliga kassierte am Freitagabend beim 1. FSV Mainz 05 eine 0:1 (0:0)-Niederlage. VfL-Cheftrainer Lucien Favre: „Natürlich sind wir sehr enttäuscht. Wir müssen drei Siege aus den letzten vier Spielen holen, um noch die Liga halten zu können.“ Gladbachs Rest-Programm hat es allerdings in sich: Dortmund, Hannover, Freiburg sowie Hamburg lauten die Gegner.

Es lief die 87. Minute im Bruchwegstadion, als der Mainer Nationalspieler André Schürrle sich die Kugel schnappte, von keinem Gladbacher zu stoppen war und aus rund 25 Metern mit einem fulminanten Schuss die Entscheidung zum 1:0 markierte. Beendet war der Mainzer Heimfluch, die Tuchel-Truppe klopft weiter an die Tür zur Europa-League. Und Schürrle, der Matchwinner, wurde nach dem Schlusspfiff von den Mainzer Fans gefeiert, stieg schließlich auf den Zaun und sagte die Humba an.

Als Borussias Offensiv-Wirbler Marco Reus in der 70. Minute im Mainzer Strafraum von Eugen Polanski umgegrätscht wurde, warteten die Gladbacher vergeblich auf den Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin. Weder der Unparteiische noch sein Assistent hatten trotz freier Sicht das klare Foul von Polanski erkannt. Eine Fehlentscheidung, wie auch die Fernsehbilder zeigten. Borussias Sportdirektor Max Eberl kochte später vor Wut, zumal Aytekin in der 53. Minute bereits VfL-Stürmer Mike Hanke eine strittige Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. „Das ist eine Farce. Wenn er Gelb-Rot gibt, dann muss er Elfmeter geben“, maulte Eberl, „auf der einen Seite konsequent, und auf der anderen Seite wie eine Wurst.“ Auch Mike Hanke war völlig angefressen: „Meine erste Gelbe Karte war völlig lächerlich. Dann gibt er uns einen klaren Elfer nicht. Das kann alles nicht wahr sein.“

Vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion legten die Gastgeber gleich los wie die Feuerwehr. Bereits nach 90 Sekunden scheiterte Schürrle mit einem Schuss an Gladbachs Torwart-Talent Marc-Andre ter Stegen, der zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz kam. Die Mainzer, die auf Stammtorwart Heinz Müller (Rippenprobleme) sowie die gesperrten Innenverteidiger Nikolce Noveski und Bo Svensson verzichten mussten, kontrollierten zunächst das Geschehen. Die Borussen standen jedoch meist sicher in der Defensive und ließen nur wenig anbrennen. Lediglich ein Weitschuss des Mainzer Mittelfeldspielers Eugen Polanski sorgte für ein wenig Gefahr (14.).

Mitte der ersten Hälfte verbuchten die Gladbacher die bis dahin größte Chance der Partie. Nach Zuspiel von Hanke verzog Marco Reus aus spitzem Winkel nur knapp (21.). Gegen Ende des ersten Durchgangs erhöhten die Gastgeber noch einmal den Druck, Schürrle vergab in der 40. Minute die Gelegenheit zur Führung. Die beste Chance vor der Pause verbuchte allerdings die Borussia durch einen Freistoß von Juan Arango (45.).

In Durchgang zwei kamen die Gladbacher gut aus den Startlöchern, wurden aber durch die Gelb-Rote Karte (53.) für Hanke entscheidend geschwächt. Vier Minuten nach dem Platzverweis vergab Holtby die Chance zur Mainzer Führung. In der 64. Minute war es Schürrle, der nicht vollendete. Im Anschluss taten sich die Hausherren immer schwerer gegen die in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfenden Borussen.

Die mussten auch noch damit leben, dass in der 70. Minute Schiedsrichter Deniz Aytekin ihnen einen klaren Strafstoß (Polanski foulte Reus) verwehrte. Dass die Fohlen am Ende ganz mit leeren Händen dastanden, dafür sorgte der Mainzer Schürrle mit einer überragenden Einzelleistung. Gegen seinen Schuss zur 1:0-Entscheidung (87.) aus 25 Metern war VfL-Keeper ter Stegen machtlos.

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