Gladbach trotzt Reus-Trubel

Manager Eberl kündigt Verstärkung des Kaders an.

Mönchengladbach. Dieser große Fußballabend hatte zahlreiche Hauptdarsteller. Ausgelassen feierten die Gladbacher mit ihren Fans den 3:1-Coup gegen München. Die Bayern zwei Mal während einer Spielzeit geschlagen zu haben, war ihnen zuletzt vor 16 Jahren gelungen und am Ende der Saison hatten sie sich für den Uefa-Pokal qualifiziert. Es war Gladbachs letzter Auftritt in Europa. Der nächste hingegen scheint nicht mehr in allzu weiter Ferne zu sein. Dass Münchens Superstar Bastian Schweinsteiger die Niederlage durch die „katastrophalen Platzverhältnisse“ im Borussia-Park begründet, passt in die blasse Darbietung der Bayern.

Gladbach aber war im Jubelrausch: Mittendrin Marco Reus. Keine Spur von Kater-Stimmung wegen seines Abgangs für 17,5 Millionen Euro nach Dortmund. Reus tanzte nach dem Schlusspfiff mit einer Borussen-Fahne um den Hals. Nachher sagte der Nationalspieler: „Es haben alle nur über Bayern geredet, dass sie einen Hammerstart hinlegen und den anderen zeigen wollen, wo es lang geht. Wir wussten, dass wir über Konter kommen müssen. Das haben wir drei Mal überragend gemacht.“

Das ausgegebene Saisonziel Klassenerhalt ist mit 36 Punkten längst erreicht. So viele waren es nach der gesamten vergangenen Saison. „Spielerisch gesehen ist das die beste Gladbacher Mannschaft seit Jahren“, sagt Kapitän Filip Daems. Abheben werde deshalb aber niemand.

Die Tiefstapelei ist Programm beim Klub, der die vergangenen Jahre im Existenzkampf verbracht hat. Hinter den Kulissen arbeiten die Entscheider längst daran, Borussia dauerhaft unter den Besten zu etablieren. Sportdirektor Max Eberl hat am Sonntag im „Doppelpass“ auf Sport1 bekräftigt, die 17,5 Millionen komplett in die Mannschaft zu investieren. „Wir werden aber nicht zehn oder zwölf Millionen Euro für einen Spieler ausgeben“, sagt Eberl. „Wir wollen uns in der Breite verstärken, um den nächsten Schritt zu gehen.“ Eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Erfolgs-Trainer Lucien Favre und Publikumsliebling Dante hätte nach dem Reus-Verlust eine immense Signalwirkung. Eberl: „Wir sind in Gesprächen. Ich bin überzeugt, dass Lucien Favre noch lange in Gladbach bleiben wird.“

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