Gladbach in Nürnberg 0:1 - Favre: „tut wirklich weh“

Nürnberg (dpa) - Borussia Mönchengladbach kann den Ausrutscher des FC Bayern nicht nutzen und verliert selbst: Nach dem unnötigen 0:1 in Nürnberg rangiert Favres Elf weiter hinter dem Rekordmeister aus München.

Der Stachel saß richtig tief bei den Gladbacher Borussen. Nach sieben Spielen ohne Pleite ging die Überraschungself vom Niederrhein überraschend erstmals wieder in der Fußball-Bundesliga k.o. „Das tut wirklich weh“, bekannte Trainer Lucien Favre nach der Niederlage, die den Gladbacher Träumereien von der Champions League einen kleinen Dämpfer versetzte. Im Rennen um die deutsche Meisterschaft verliert Favres Mannschaft wie der FC Bayern damit immer mehr an Boden.

Auch die bajuwarische Steilvorlage blieb ungenutzt, Gladbach liegt hinter den ebenfalls schwächelnden Münchnern und dem unangefochtenen Tabellenführer Borussia Dortmund weiter auf Rang drei. Schon bei einem Remis hätten die Gäste nach Punkten zum Branchenprimus aus München aufschließen können - der hatte am Samstag in Leverkusen ebenfalls eine Pleite einstecken müssen. Doch Nürnbergs Joker Albert Bunjaku machte mit seinem späten Treffer in der 87. Spielminute alle Gladbacher Hoffnungen auf Zählbares zunichte.

„Bei einem 0:0 wären hier alle zufrieden gewesen. Wir sind selbst schuld, dass das nicht geklappt hat“, kritisierte Favre nach einer mühseligen Partie ohne viele Höhepunkte. Die Gäste waren zwar über weite Strecken feldüberlegen und spielerisch beschlagener, Chancen aber spielten sie sich nur wenige heraus. „Die Durchschlagskraft hat gefehlt. Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste“, analysierte der Schweizer Coach. Verteidiger Martin Stranzl beklagte, dass „wir in einigen Momenten nicht entschlossen genug waren.“

Bei den Franken lief vor 45 675 Zuschauern eine Stunde lang gar nichts zusammen - erst in der Schlussphase kam das Team von Trainer Dieter Hecking immer stärker auf und hatte in der turbulenten Schlussphase die besseren Möglichkeiten. Der dritte Bundesliga-Dreier in Serie war dennoch äußerst glücklich. „Wir sind wieder deutlich stabiler und auf einem guten Weg“, sagte Hecking. Mit dem Abstieg sollte der formstarke „Club“ nichts mehr zu tun haben.

Torschütze Bunjaku, der drei Minuten vor Schluss eine exzellente Hereingabe von Alexander Esswein aus kurzer Distanz verwandelt hatte, zeigte sich überglücklich: „Es war sehr schön, denn ich hatte eine lange Leidenszeit. Es war einfach nur ein Super-Gefühl heute“, meinte der in der Vergangenheit dauerverletzte Stürmer.

Dabei hatten die Gäste in der Anfangsphase ihre Siegesambitionen unterstrichen. Hinterhaltschüsse von Marco Reus (4.) und Mike Hanke (6.) konnte „Club“-Keeper Raphael Schäfer mit den Fäusten wegboxen. Die erste Großchance hatten die Gäste erst nach Wiederanpfiff, als Juan Arangos Schuss von Raphael Schäfer entschärft wurde (48.). Danach war es vorbei mit der Gladbacher Herrlichkeit: Eine Viertelstunde vor Schluss ergriffen die bis dato passiven Nürnberger die Initiative und wurden durch den eingewechselten Bunjaku belohnt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 33,1 - 66,9

Torschüsse: 16 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 49 - 51

Fouls: 13 - 11

Ecken: 5 - 0

Quelle: optasports.com

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