Gladbach feiert Comeback der „Fantastischen Vier“

Mönchengladbach (dpa) - Die „Fantastischen Vier“ haben den Borussia-Park mit ihrer ersten großen Show in diesem Jahr wieder zum Brodeln gebracht. Beim 3:0 (3:0) gegen Hertha BSC imponierte Borussia Mönchengladbach nach langer Durststrecke vor heimischem Publikum mit geballter Offensivkraft.

Gladbach feiert Comeback der „Fantastischen Vier“
Foto: dpa

Gladbach streckt nun die Fühler nach einem internationalen Startplatz aus. „Das sind die Erfolgserlebnisse, die uns Mut machen“, meinte Patrick Herrmann. Borussias Flügelflitzer war ebenso wie Juan Arango, Max Kruse und der Torjäger des Offensivquartetts, Raffael, wie so oft in der famosen Hinrunde an allen Gladbacher Treffern beteiligt.

„Wir haben wieder gezeigt, dass wir ansprechenden Fußball spielen können und verdient da oben stehen“, befand Kruse. Der nach der Winterpause in eine Krise geratene Neu-Nationalspieler befreite sich mit seinem zweiten Treffer innerhalb einer Woche von der Last und war maßgeblich am Sieg beteiligt. Nach Arangos Führungstreffer (28.) verwertete Kruse einen Freistoß des Venezolaners zum 2:0 (31.), ehe Raffael nach Doppelpass mit Kruse das 3:0 erzielte (40.).

Damit traf der Brasilianer in den letzten vier Spielen jeweils einmal. „So viele Tore wie in dieser Saison habe ich noch nie geschossen - vielleicht ist es zurzeit der bislang beste Raffael“, sagte Borussias mit 14 Toren bester Stürmer, der vorher seinen Bruder Ronny im Berliner Trikot herzlich begrüßte.

Ob die „Fantastischen Vier“ auch in der nächsten Saison ihre Offensivkünste gemeinsam im Borussia-Park zelebrieren, dürfte indes fraglich sein. Arango, dessen Vertrag ausläuft, hat bislang kein neues Angebot vom Club vorliegen. Der 33 Jahre alte Südamerikaner würde gerne bleiben, die Fans lieben ihn ohnehin. „Er ist ein fantastischer Spieler und einer der besten Linksfüßer, die ich bislang gesehen habe. Aber es gibt auch ein paar Defizite. Wir werden das in Ruhe entscheiden“, erklärte Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Mit zwei Siegen in Serie und 42 Punkten liegen die Gladbacher wieder auf Europapokalkurs. „Wir haben jetzt eine richtungsweisende Woche vor uns“, meinte Kruse vor den Spielen bei Eintracht Frankfurt und gegen den Hamburger SV. Während mancher Fan schon von einem internationalen Startplatz träumen mag, schätzt der Sportdirektor die Lage nüchtern ein. „Wir haben vorher nicht alles schwarz gesehen, also malen wir jetzt auch nicht alles rosarot“, sagte Eberl.

Die zwischenzeitlichen Träume in Berlin von einem internationalen Startplatz haben sich erledigt. „Wir sind ein Aufsteiger, der häufig über seinem Maximum gespielt hat. Wenn wir dann, so wie in den letzten Wochen, Leistungsträger nicht auf dem Platz haben, stoßen wir an unsere Grenzen“, meinte Hertha-Coach Jos Luhukay an seiner alten Wirkungsstätte. Auch der frühere Borussen-Profi Johannes van den Bergh musste die Stärke seines Ex-Clubs neidlos anerkennen. „Für uns ging es nachher nur noch um Schadensbegrenzung. Man kann hier auch richtig untergehen“, betonte der Linksverteidiger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort