Schwacher Saison-Start Gladbach auf der Suche nach sich selbst

Mönchengladbach. Sportchef Max Eberl redete sich in Rage. Nein, Borussia Mönchengladbach werde sich nach dem 1:2 gegen den FSV Mainz und nun zwei Niederlagen zum Saisonstart nicht für die Champions League abmelden.

Die Borussia konsterniert bei der Niederlage gegen Mainz

Die Borussia konsterniert bei der Niederlage gegen Mainz

Foto: Federico Gambarini

Und ja: „Wenn man einen Start nach zwei Spielen beendet - dann haben wir einen Fehlstart.“ Kurz denken, schnell urteilen — das ist nichts für Eberl.

Aber der Erklärungs- und Redebedarf am Borussia-Park ist gestiegen. Kein Punkt, 1:6-Tore — so viel Ergebnis-Depression ist man in Mönchengladbach nicht mehr gewohnt. Zur Gruppenauslosung der Champions League am Donnerstagabend in Monaco reist die Fohlen-Delegation als Tabellenletzter. Das hätte besser laufen können, bestätigt aber auch nur die Einschätzung der Verantwortlichen, dieses Jahr stehe Borussia vor einer schwierigen Saison. Aber: „Wir haben uns nicht vorgestellt, mit null Punkten zu starten“, sagte Eberl. Momentan sei alles etwas mühsamer, ließ der Borussia-Sportdirektor wissen, Ruhe wolle man bewahren. Natürlich.

Vor dem Hintergrund aber, dass eine kaum gefestigte Mannschaft schon bald auch die Belastungen der Champions League auf sich nehmen muss, sind weitere Verstärkungen durchaus in Betracht zu ziehen. Zumal noch Geld da ist und die Gladbacher angesichts einer lange feststehenden sicheren CL-Gruppenphase (und dementsprechende Einnahmen) bei Abgängen der Nationalspieler Christoph Kramer und Max Kruse und absehbar längeren Ausfallzeiten von Abwehrchef Martin Stranzl wenig investiert haben.

Eberl hat noch eine Woche Zeit, am 31. August endet die Wechselfrist. Einen Tag zuvor spielt Gladbach am Sonntag das dritte Spiel bei Werder Bremen. Der Sportdirektor wird einen Plan haben - auch wenn sich der Transfermarkt derzeit ziemlich kompliziert darstellt.

Trainer Lucien Favre will „positiv denken, auch wenn es momentan nicht so einfach ist“. Man sehe, dass „es nicht mehr die gleiche Mannschaft ist“, sagte Favre. Geklagt hatte der Trainer bislang nicht über die Zusammensetzung seiner Auswahl. Man vertraut Favre. Und der Mannschaft, die gegen Mainz nicht wirklich schlecht gespielt hat. Das Absacken auf Rang 18 habe seine Ursachen in „einer Summe von vielen Gründen“, sagte Eberl. Jetzt geht es darum, einige von ihnen zu beseitigen. dpa/kup

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