Gladbach auf dem Boden der Tatsachen

Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre verliert 0:1 bei 1899 Hoffenheim und kann damit im dritten Spiel in Folge nicht gewinnen.

Hoffenheim. Borussia Mönchengladbach ist auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden: Im dritten Spiel in Folge in der Fußball-Bundesliga konnte die Elf vom Niederrhein nicht gewinnen. Die 0:1-Niederlage bei 1899 Hoffenheim war die bis dato schwächste Leistung in dieser Saison. Das Offensivspiel lahmte, ganz anders noch als beim phasenweise berauschenden Heimspiel gegen Leverkusen, und die Abwehr zeigte ungewohnte Lücken. Der Sieg der Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena ging völlig in Ordnung.

Spieler des Spiels: Mit einer acht Zentimeter Risswunde am rechten Knie musste Borussias Keeper Marc-André ter Stegen das Spiel unterbrechen, um sich behandeln zu lassen. Beim Gegentreffer durch Vedad Ibisevic in der 56. Minute hatte der 19-Jährige Kopf und Kragen riskiert, war in den Ball gesprungen und hatte dabei einen Stollen des besten Hoffenheimers auf dem Platz abbekommen.

Dennoch war ter Stegen auch nach dieser Szene bester Borusse auf dem Platz, hielt die Gäste durch gute Paraden und souveränem Auftreten im Spiel. Schon in der ersten Hälfte hatte der Torhüter bei Schüssen von Ryan Babel (18.) und Vedad Ibisevic stark gehalten.

Aufreger des Spiels: Umstritten war die Szene beim Gegentor der Gladbacher, als wie beschrieben ter Stegen und Ibisevic ineinander gesprungen waren. Beide waren zum Ball gehechtet, der vom Rücken des Hoffenheimers Fabian Johnson abgeprallt war. Weil Ibisevic den Gladbacher Torhüter am Knie traf, hatte manch einer im Stadion darin ein Foul gesehen. „Beide gehen mit Risiko zum Ball. Das passiert im Fußball. Ibisevic hatte Glück, dass der Ball reingeht“, sagte ter Stegen zur Szene.

Moment des Spiels: Der beste Angriff in einem ansonsten enttäuschenden Offensivspiel der Gladbacher erfogte kurz nach dem Seitenwechsel: Oscar Wendt, der für den grippekranken Filip Daems in die Mannschaft gerückt war, konnte auf der linken Seiten unbedrängt flanken, und in der Mitte spitzelte Patrick Herrmann den Ball mit der Fußspitze in Richtung Tor - allerdings genau in die Arme von Hoffenheims Torhüter Daniel Haas.

Chronik des Spiels: Die Borussen begannen das Spiel ordentlich. Weil Hoffenheim auf drei Positionen umgestellt hatte, konnten die Gäste die Eingewöhnungsphase zu einer optischen Überlegenheit nutzen. Juan Arango schoss in der 4. Minute nur knapp am Tor vorbei. Nach 15 Minuten kamen die Hausherren dann besser ins Spiel. Vieles lief bei 1899 über links, wo Ryan Babel ein ums andere Mal Tony Jantschke vor große Probleme stellte. Die Chance des Niederländers in der 18. Minute, die ter Stegen mit dem Fuß abwehren konnte, läutete eine starke Phase der Hoffenheimer ein. Drei TSG-Chancen in sechs Minuten blieben jedoch ungenutzt. Hätte Marco Reus den Rückpass an den Strafraum auf Juan Arango in der 38. Minute genauer gespielt, hätten die Gäste sogar mit einer Führung in die Pause gehen können.

Nach der Hoffenheimer Führung, bei der Tony Jantschke eine Flanke von Edson Braafheid nicht unterband und Dante sowie Wendt in der Mitte zu weit weg von ihren Gegenspielern waren (56.), hatten die Gladbacher zwar mehr Ballbesitz, machten daraus aber nichts. Keine einzige klare Torchance ergab sich mehr bis zum Schlusspfiff. Pässe kamen nicht an, auch die Kampf- und Laufbereitschaft ließ zu wünschen übrig. Nur neun Torschüsse (nach 23 im Spiel gegen Leverkusen) gaben Reus & Co. aufs Tor der Hoffenheimer ab — zu wenig, um im Kraichgau wenigstens einen Punkt zu holen. Es war das fünfte Spiel in Hoffenheim, in Folge das die Gladbacher nicht gewinnen konnten. Bereits am Dienstag, 19 Uhr, haben die Borussen die Möglichkeit, im Pokalspiel beim Drittligisten 1. FC Heidenheim Wiedergutmachung zu betreiben.

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