Fußball: Einmal Miro und Co. sehen

Ruhig ging es vor dem Stadion beim Länderspiel Deutschland gegen Australien zu.

Mönchengladbach. Eine Belastungsprobe für den Verkehr ist das Spiel nicht. Bei nur halb besetztem Stadion ist das elektronische Leitsystem, das Busse, normale Pkw, Vips und Presse in unterschiedliche Spuren lenkt, fast nicht nötig.

„Ich hatte von dem Stau auf der A52 zwischen Neersen und Neuwerk gehört“, sagt Michael Bieber. Der Kradfahrer gehört zur Direktion Verkehr und hatte die ehrenvolle Aufgabe, die australische Nationalmannschaft von ihrem Hotel in Düsseldorf nach Gladbach zu lotsen. „Aber bis wir dahin kamen, hatte der sich in Wohlgefallen aufgelöst.“ So erging es auch seinem Kollegen Stephan Wimmers, der die Deutschen aus Düsseldorf lotste. Neid unter den Kollegen ist nicht entstanden. „Zumal die Australier sehr nett sind“, sagt Bieber lachend. Der Einsatz ist für die beiden fast Routine. „Es ist das vierte Mal, dass die Nationalmannschaft in Gladbach zu Gast ist.“ Hier haben sie schon gegen Wales, Russland und Kolumbien gespielt.

Hinter dem Zaun warten Nathalie Konetzke mit Tochter Lea-Mia und Ehemann Dirk van der Vorst auf die Nationalelf. „Calmund ist schon da“, sagt Dirk van der Vorst und zückt zum Beweis das Handy, darauf ein Foto, auf dem Reiner Calmund der Kleinen die Hände auf die Schulter legt. „Wir wohnen gleich um die Ecke, in Hehn“, sagt Mutter Nathalie. Karten für das Spiel haben sie nicht. „Wir gehen nur Borussia gucken“, sagt Dirk von der Vorst.

Für Christina ist die Angelegenheit durchaus ernster. Die 20-Jährige kommt mit Vater Reiner aus Hilden. Ein DFB-Shirt weist sie als Fan des Nationaltorhüters Manuel Neuer aus. „Ich warte auf den Bus der Nationalmannschaft“, sagt sie mit einem sehnsüchtigen Blick durch die Gittertore und hofft. Vater Reiner hat schon die Kamera griffbereit. Seit 18 Uhr sind die beiden da, sie haben einen Stadionrundgang gemacht.

Um 19.20 Uhr ist es dann so weit. Der silber-schwarz lackierte Bus mit den abgedunkelten Scheiben und dem bezeichnenden Nummernschild F-NM hält vor dem Mannschaftsgebäude, die Gladiatoren in schwarzer Trainingshose und roten Shirts steigen aus und hinunter in die Umkleiden. Leider ohne auch nur eine Blick auf die Fans hinter dem Tor zu werfen, unter denen auch Christina schmachtend wartet.

Die Familie Weber aus Jülich kommt ganz entspannt ein paar Minuten später. „Wir besuchen gern die Freundschaftsspiele in der Region“, sagt Mutter Claudia. Für diese Partie tippen die Jülicher 4:1 — natürlich für Deutschland.

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