Fussball: Attacke mit Nebengeräuschen

Trotz fünf Bundesligasiegen in Folge läuft es beim Rekordmeister von der Isar und Tabellendritten noch nicht rund.

Krefeld. Am Samstag soll es endlich so weit sein. Mit einem Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach will sich der FC Bayern München zum ersten Mal in dieser Saison an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga setzen.

Danach sah es noch vor wenigen Wochen überhaupt nicht aus. Nur zwei Siege aus den ersten sieben Spielen passten so gar nicht ins bajuwarische Erfolgsdenken und nach dem 2:5 gegen Bremen forderten die Fans sogar schon den Kopf von Trainer Jürgen Klinsmann.

Der blieb, "entließ" dafür aber die "Buddhas" auf dem Trainingsgelände und siehe da - seitdem läuft es. Was wahrscheinlich aber weniger am Abgang der asiatischen Glaubensbrüder als vielmehr an der gleichzeitigen Rückkehr des zuvor verletzt ausgefallenen französischen "Fußball-Gottes" Franck Ribéry liegen dürfte.

Seit der geniale Mittelfeldspieler nach dem im EM-Spiel gegen Italien erlittenen Syndesmosebandriss wieder das Zepter bei den Münchenern schwingt, gelangen fünf Siege in Folge. "Der Atem des FC Bayern ist wieder zu spüren", frohlockte Manager Uli Hoeneß nach dem 2:1 bei Schalke 04 am vergangenen Sonntag.

Allerdings wurde dieser Erfolg auf wenig überzeugende Art und Weise erzielt. Auch das glückliche Unentschieden im Champions-League-Spiel beim AC Florenz vier Tage zuvor hatte offenbart, dass es beim Lederhosen-Ensemble zwar aufwärts geht, aber noch lange nicht alles Gold ist, was glänzt.

So offenbarte die Abwehr auf Schalke Probleme beim Verschieben nach langen Flankenwechseln. Hinzu kamen taktische Defizite in der Raumdeckung. Daran wird Klinsmann arbeiten.

Die Frage ist nur, ob er es auch in Ruhe kann. Immer wieder nämlich stören aufflammende Personalgerüchte den Betriebsablauf. Mark van Bommel plant seinen Abgang, Toni Kroos will ausgeliehen werden und Lukas Podolski zupft am Gänseblümchen: Ich will nach Köln - ich will mich bei Bayern durchsetzen - ich will nach Köln. Der Sprung an die Tabellenspitze ist für die Bayern nur auf dem Papier ein leichter.

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