Fohlen stoppen Talfahrt

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat den freien Fall in der Fußball-Bundesliga vorerst gestoppt. Im erstmals in dieser Saison ausverkauften Borussia-Park blieb allerdings nach fünf Niederlagen in Folge der ersehnte Sieg im 75. Liga-Derby gegen den 1. FC Köln aus.

Trotz teilweise drückender Überlegenheit und spielerischer Vorteile kam das Team von Trainer Michael Frontzeck vor 54.057 Zuschauern nicht über ein 0:0 hinaus. Kleiner Trost: Immerhin kletterte die Elf vom Niederrhein am Samstag in der Tabelle auf einen Nichtabstiegsplatz.

"Ich habe ein solch kampfbetontes und zähes Spiel erwartet. Leider hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Ich denke, wir hätten einen Sieg verdient gehabt", sagte Frontzeck nach der Partie. Ein Sonderlob erteilte der 45-jährige Fußballlehrer "dem fantastischen Publikum, das unsere engagierte Leistung honoriert hat".

Die größte Chance des Spiels hatte die ansonsten auf totale Spielzerstörung eingestellte Kölner Mannschaft: Kurz vor der Pause setzte der nur in dieser Szene gut aufgelegte Nationalspieler Lukas Podolski seinen Sturmpartner Ishiaku gekonnt in Szene, doch der Nigerianer zog überhastet den Ball am Tor vorbei (45.). Demgegenüber hatten die Hausherren in Durchgang zwei Möglichkeiten durch den Freistoßspezialisten Juan Arango. In der 56. Minute fischte Kölns Keeper Mondragon ein Geschoss des Venezolaners aus der Ecke, dann retten kurz hintereinander Novakovic (57.) und Brecko (74.) auf der Linie.

Beinahe wäre es sogar ein Kölner gewesen, der die Gladbacher Torflaute im eigenen Stadion beendet hätte. Nach einer Arango-Hereingabe rauschte Novakovic (81.) per Kopf dazwischen und bugsierte den Ball fast ins eigene Gehäuse. Doch Mondragon reagierte glänzend. Auch beim verzweifelten Gladbacher Schlussspurt ließ sich der Gast aus Köln nicht mehr aus der Reserve locken und brachte letztendlich den Punktgewinn glücklich über die Runden.

Auch diesmal sorgten die Fans beider Lager für negative Schlagzeilen. So wurden kurz vor dem Anpfiff im Kölner Block Böller und Rauchbomben gezündet, vor den Stadion-Toren hatten die mehr als 1400 Polizeikräfte alle Hände voll zu tun, um Ausschreitungen zu vermeiden. Doch unterm Strich scheint der Aufruf beider Vereine zur Besonnenheit nach einer ersten Polizeibilanz Früchte getragen zu haben. Dazu hatte wohl auch die Maßnahme der Stadt Mönchengladbach und des Polizeipräsidiums beigetragen, im gesamten Stadtgebiet und im sowie vor dem Stadion ein totales Alkoholverbort zu verhängen - ein Novum in der Bundesliga. Laut Borussias Mediensprecher Markus Aretz hat es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben.

Der VfL muss am kommenden Samstag beim Titelfavoriten Hamburger SV antreten, ehe im Borussia-Park das nächste Spiel im Abstiegskampf gegen den VfB Stuttgart stattfindet.

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