Falsche E-Mails: Datenklau bei der Borussia

Betrüger bedienen sich im Internet und stehlen Infos von VfL-Fans. Mehrere Tausend sind betroffen.

Mönchengladbach. Ein Datenklau bislang unbekannten Ausmaßes sorgt bei der Borussia für Ärger. Hauptsächlich bei betroffenen Kunden des VfL-Internet-Fanartikel-Shops. Betrüger verschafften sich seit Wochen mit so genannten Phishing-Mails (falsche E-Mails) Zugang zu Kontakt- und E-Mail-Daten tausender Nutzer. In mindestens 30 Fällen gelangten sie so auch an Bankdaten und hier insbesondere an Kreditkarten-Informationen wie Visa- oder Mastercard.

Borussen-Sprecher Markus Aretz erklärte, der Klub habe sowohl die Polizei als auch den NRW-Landesdatenschutzbeauftragten Ulrich Lepper eingeschaltet. „Ja, wir ermitteln in dem Fall“, sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen von der Gladbacher Polizei. Die Anzeige Borussias sei „vor einigen Tagen“ eingegangen. Wann genau, sagt Lützen nicht. Das mache man „grundsätzlich nicht“. Experten zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität ermittelten jedenfalls. Und das relativ intensiv.

Aretz macht keine weiteren Angaben zum bislang bekannt gewordenen Ausmaß des Internet-Betruges und rät dazu, beim Eingang von Phishing-Mails diese umgehend ungeöffnet zu löschen und keinesfalls persönliche Daten preiszugeben. Beispiel: Fragt jemand nach Kontonummern, sei „in der Regel was faul“, erklärt ein Verbraucherschützer. Zudem könnten sich im Anhang Viren befinden. Sein Tipp: Löschen, auch im „Papierkorb“.

Auf der Homepage der Borussia heißt es zu den gestohlenen Datensätzen: „Borussia muss davon ausgehen, dass bei einem Dienstleister des Internet-Shops durch einen nicht autorisierten Fremdzugriff Kundendaten auch von Borussia-Kunden entwendet wurden. Erste unserer Kunden sind aktuell mit so genannten Pishing-Mails kontaktiert worden.“ Von deutlich mehr als 5000 Betroffenen ist die Rede.

Bei den gestohlenen Bankdaten handele es sich um Kundendaten aus dem Internet-Fanshop. Aus dem Borussia-Ticketportal seien keine Daten entwendet worden.

Weit über acht Millionen Euro setzt der VfL bei Fan-Artikeln — ob Trikot oder Uhr mit Raute — jährlich um. Bei tausenden VfL-Getreuen ist die Bestellung per Internet beliebt, weil einfach. Insider sprechen angesichts des jüngsten Falls von einer Sicherheitslücke, die schnell behoben werden muss.

Der sportliche Höhenflug beflügelt nicht nur den Verkauf von Fan-Ware. Auch bei der Mitgliederzahl geht’s weiter nach oben. Ende Juni bekannten sich 44 600 Mitglieder zum größten Gladbacher Sportverein.

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