Ex-Borusse Hannes: „Gegen Schalke muss der Rasen brennen“

Der frühere Profi hat in der Bundesliga für beide Teams gespielt.

Düren. Nach der hauchdünnen Niederlage in München biegt Borussia Mönchengladbach nun auf die Zielgerade ein. Der Bundesliga-Klassenerhalt hängt an einem seidenen Faden. Kein Wunder, dass sich Wilfried "Winni" Hannes (52), einer der besten VfL-Spieler aller Zeiten, große Sorgen um seine Borussia macht. "Gegen Schalke muss der Rasen brennen, denn wenn wir am Wochenende nicht gewinnen, dann wird es ganz eng", sagte Hannes im Gespräch mit unserer Zeitung.

Für den Mann aus Düren, der insgesamt 261 Spiele (58 Tore) für die Borussia bestritt und 1986 nach elf erfolgreichen Jahren in Gladbach noch mal für zwei Jahre zum Schalker Markt wechselte und dort 48 Spiele (4 Tore) für die Königsblauen absolvierte, ist das kommende Heimspiel der absolute Knackpunkt.

"Die Schalker sind zwar Favorit, doch der VfL kann und muss für eine Überraschung sorgen. Die Borussia darf keine Fahrstuhlmannschaft werden", sagte der Ex-Nationalspieler (8 Länderspiele) weiter, der den Spielern von Hans Meyer am Sonntag vor Ort - gemeinsam mit seiner Frau Norma - die Daumen drücken wird. Eins steht schon jetzt fest: Die Fans werden ihn wie immer mit Sprechchören feiern.

Kein Wunder, der lange Abwehrspieler erkämpfte mit dem VfL zwei Deutsche Meisterschaften (1976 und 1977), half entscheidend mit, 1979 den UEFA-Cup an den Niederrhein zu holen und wurde von den Gladbacher Anhängern auch in die Jahrhundertelf der Borussia gewählt

Für die großen Probleme seines früheren Vereins hat der heutige Trainer des Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven eine Erklärung. "Es fehlen einfach zwei, drei Führungspersönlichkeiten, an denen sich die jungen Spieler aufrichten können. Früher gab es in Leute wie Netzer, Matthäus, Bonhof, Vogts, Heynckes oder Effenberg. Solche Typen, die den Taktstock schwingen, fehlen der Borussia leider schon seit Jahren."

Bescheiden wie der ehemalige Abwehrchef der "Fohlen" ist, hat er seinen eigenen Namen nicht genannt, dabei war Hannes schon als junger Kerl ein Führungsspieler, einer, der seine Mannschaft mitriss. Die Sehbehinderung - als kleiner Junge musste ihm wegen eines Tumors das linke Auge entfernt werden - merkte man dem Straßenfußballer nie an. Er kompensierte dies durch Fleiß, Einsatz und Herz.

Deshalb war er jahrelang der Wunschspieler von Schalkes Manager Rudi Assauer und der Lieblingsspieler der Borussia-Fans. Genau so einen könnten die Gladbacher dann auch am Sonntag gegen Schalke 04 und bis zum Saisonende gut gebrauchen.

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