Borussia Mönchengladbach : Gladbachs Euro-League-Gegner Basaksehir: Viele Altstars und Erdogan im Hintergrund
Istanbul Bei Fußball in Istanbul denkt man an Galatasaray, Besiktas oder Fenerbahce. Borussia Mönchengladbachs nächster Euro-League-Gegner Basaksehir dagegen ist kaum bekannt.
Ob es Borussia Mönchengladbach gelingt, Recep Tayyip Erdogan mal ins Fatih-Terim-Stadion zu locken, ist noch unklar. Der türkische Staatspräsident kommt nur zu ausgewählten Fußballspielen seines Herzensclubs Basaksehir Istanbul. Dies gilt für viele der insgesamt wenigen Anhänger des Retortenclubs aus dem ebenfalls noch jungen Stadtteil Basaksehir - es kommen in der Regel kaum mehr als 4000 Zuschauer in die Arena. Die Borussia erwartet am Donnerstag im zweiten Gruppenspiel der Europa League (18.55 Uhr/DAZN) somit eine etwas andere Atmosphäre als die, die man von Europacup-Spielen bei den Großclubs Galatasaray, Besiktas und Fenerbahce gewohnt ist.
Böse formuliert könnte man sagen: Basaksehir ist ein wenig geliebter reicher Retortenclub mit nur wenigen Anhängern im Stadion. Auch wenn Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bei der Auslosung offensichtlich etwas anderes im Kopf hatte: „Mit hitzigen Fans in Istanbul wird auch das sportlich herausfordernd werden.“
Erst 2014 wurde Basaksehir als Nachfolger des Vereins der Istanbuler Stadtverwaltung gegründet. Erdogans Einfluss in seinem Lieblingsclub scheint nicht unerheblich. Basaksehir wird vor allem von regierungsnahen Unternehmen gesponsert, etwa der Krankenhauskette Medipol. Die Regierungsnähe des Clubs ist ein offenes Geheimnis. Vereinspräsident Göksel Gümüsdag ist mit der Nichte der Ehefrau Erdogans verheiratet.