Borussia Mönchengladbach Erste Trainingseinheit bei Gladbach - Rose: „Wir haben viel Arbeit vor uns“

Mönchengladbach · Gladbach-Trainer Rose wurde beim ersten Training mit Applaus empfangen. Lediglich 16 Fohlenspieler absolvierten die erste Trainingseinheit unter dem neuen Chefcoach. Neuzugang Breel Embolo war auch dabei.

 Trainer Marco Rose (3. v.r.) spricht während des Trainings zu der Mannschaft.

Trainer Marco Rose (3. v.r.) spricht während des Trainings zu der Mannschaft.

Foto: dpa/Marius Becker

Als Marco Rose gestern kurz nach 11 Uhr den fein geschnittenen Rasen des Borussia-Parks betrat, gab es den ersten großen Applaus für den neuen „Fohlen-Flüsterer“. Rose winkte den Zuschauern in der gut besuchten Nordkurve, die eigens für das erste Training der Gladbacher geöffnet worden war, lebhaft zu. Dann griff er zum Mikrofon und kam gleich auf den Punkt: „Ich verspreche Euch, dass ich mit der Mannschaft alles geben werde, um gemeinsam viele Siege zu feiern.“

Für Rose war es zur Ouvertüre im Borussia-Park ein arbeitsreicher Beginn. Denn nach der fast 90minütigen ersten intensiven Trainings-Einheit gab es in Block 16 als Zugabe noch eine Dreiviertelstunde hautengen Kontakt mit den Gladbach-Anhängern. Der neue Cheftrainer schritt von oben bis unten alle Reihen ab, schrieb sich am Zaun die Finger wund, war für Selfies zu haben und machte in der abschließenden Medienrunde immer noch einen fitten Eindruck. „Ich habe mich über den Empfang sehr gefreut. Obwohl nur ein Bruchteil an Spielern da war, haben wir uns trotz der sommerlich-heißen Temperaturen gut bewegt. Mit dem Ball immer am Fuß.“

Dass der Double-Sieger mit RB Salzburg auch bei seinem neuen Klub etwas bewegen will, steht außer Frage. Rose findet immer klare Worte: „Wir sind gut aufgestellt, wollen hier guten Fußball entwickeln, die Leute mitnehmen. Gerne auch mit Spektakel. Aber es dauert ein bisschen. Wir haben viel Arbeit vor uns.“ Seinen Spielern hat er bei der Kabinenansprache gleich deutlich gemacht, was er von ihnen erwartet und verlangt. Gladbachs Flügelflitzer Patrick Herrmann: „Er ist ein offener Typ und hat klare Vorstellungen.“ Dass der von Jürgen Klopp aus gemeinsamen Mainzer Zeiten inspirierte gebürtige Leipziger imstande ist, dem Anspruch auf mehr Power, Mut und Leidenschaft gerecht zu werden, hat er bei seinem Wirken in der Akademie von Salzburg und in den beiden Superjahren in der österreichischen Bundesliga mit Red Bull eindrucksvoll bewiesen. Dabei spielten in seinem Vokabular Worte wie Teamgeist, Loyalität und Disziplin immer eine entscheidende Rolle.

So war der erste Trainingstag bei Borussia Mönchengladbach
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Foto: dpa/Marius Becker

Lediglich 16 Spieler inklusive dreier Torhüter hatte Rose beim ersten Aufgalopp Sonntagvormittag um sich herum versammelt. Ehe der komplette Kader verfügbar ist, ziehen noch Tage und Wochen ins Land. Immerhin war Breel Embolo im Stadion. Der ehemalige Stürmer von Schalke 04 laboriert noch an einer Fußverletzung und wird sich zunächst mit vorsichtigem Lauftraining begnügen müssen. „Zwei, drei Wochen muss ich mich wohl noch etwas zurückhalten. Aber dann werde ich schnell Gas geben“, sagt der aus Gelsenkirchen an den Niederrhein gewechselte Offensivspieler. „Es gab immer Kontakt zu Gladbach. Schon vor vier Jahren, als ich noch für Basel spielte, war ich bei Max Eberl im Gespräch. Im Urlaub habe ich ausgiebig mit meiner Familie gesprochen und mich dann für Gladbach entschieden. Jetzt bin ich froh, dass es geklappt hat. Ich bin keineswegs im Unfrieden von Schalke gegangen, sondern wollte etwas Neues in Angriff nehmen.“

Bis zum ersten Pflichtspiel der Gladbacher am 9. August beim Zweitligisten SV Sandhausen bleiben Marco Rose 39 Tage Zeit, um seine Mannschaft auf ein gutes Niveau zu hieven. Insbesondere in diesem Wettbewerb rechnet sich Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl Chancen aus: „Nach knapp 25 Jahren ist es eigentlich mal wieder Zeit, etwas Blechernes in Händen zu halten.“ 1995 holte der Traditionsklub seinen letzten Titel (3:0 gegen Wolfsburg). Übrigens: Nicht nur Marco Rose genoss gestern Sympathie-Kundgebungen von rund 4000 Fans im Stadion, auch Max Eberl bekam viel Beifall, als er zwischendurch in kurzer Hose gemessenen Schrittes und winkend die Nordkurve passierte.

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