Ernüchterung: Torloser HSV wieder am Tabellenende
Mönchengladbach (dpa) - Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben stapfte Slomka-Nachfolger Josef „Joe“ Zinnbauer nach dem Abpfiff mit gesenktem Kopf über den Rasen.
Vier Tage vorher, nach seinem Debüt als HSV-Bundesliga-Trainer beim 0:0 gegen Bayern München, war der Fußballlehrer noch jubelnd an der Seitenlinie entlang gelaufen. Am Mittwoch folgte die Ernüchterung: Zinnbauer und der HSV verloren bei Borussia Mönchengladbach mit 0:1 (0:1) und sind dort angekommen, wo sie schon vor der Slomka-Entlassung waren - auf dem 18. Tabellenplatz. Immer noch ohne Tor, immer noch ohne Sieg.
„Natürlich sieht das jetzt mit der Tabelle Kacke aus“, sagte Hamburgs Mittelfeldspieler Lewis Holtby. Am Sonntag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt könnte der Liga-Dino sogar den Uralt-Torlos-Rekord des VfL Bochum knacken. Dem war in der Saison 1979/1980 am sechsten Spieltag das erste Tor gelungen. So lange musste seither kein Bundesligist mehr warten. „Das ist ganz schön bitter“, gab Valon Behrami zu.
Dabei traten die Hanseaten, wie schon gegen die Bayern, auch im Borussia-Park vor 44 175 Zuschauern couragiert auf. Sie bestimmten die Anfangsphase und waren auch in Hälfte zwei meist dominanter. Es sprang jedoch keine einzige Großchance heraus. „Bis zum Strafraum spielen wir ganz gut, aber dann fehlt uns die letzte Idee“, meinte Zoltan Stieber schulterzuckend.