Borussia Mönchengladbach Elvedi: „Dürfen Platz 2 nicht verspielen“ - Gladbachs Schweizer stehen unter Druck

Mönchengladbach · Gleich vier Spieler der Fohlenelf sind mit der Schweizer Nationalmannschaft unterwegs. Im Kampf um die Qualifikation zur EM 2020 ist kein Ausrutscher mehr erlaubt.

Die Schweizer Nationalmannschaft beim Mannschaftsfoto vor dem Spiel gegen Gibraltar.

Die Schweizer Nationalmannschaft beim Mannschaftsfoto vor dem Spiel gegen Gibraltar.

Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

Aus zehn wurden acht, doch nun sind es wieder neun. Nachdem Matthias Ginter (Schulter-Verletzung) sowie Stefan Lainer (Kapselbandriss im Sprunggelenk) ihre Teilnahme an den bevorstehenden Spielen der deutschen bzw. österreichischen Nationalmannschaft absagen mussten, ist Alassane Pléa in den Kader Frankreichs nachnominiert worden. Die bisher schon vier Treffer und fünf Tor-Vorlagen des 26-Jährigen sind Nationaltrainer Didier Deschamps nicht verborgen geblieben und so forderte er ihn nach dem Ausfall von Angreifer Kylian Mbappé für die "Equipe Tricolore" an.

Nach Frankreich reist zudem Ramy Bensebaini, um mit Algerien in Lille ein Testspiel gegen Kolumbien zu bestreiten. Derweil kämpft László Bénes im Trikot der Slowakei um ein EM-Ticket, während Jordan-Louis Beyer bei der U20 des DFB und Andreas Poulsen bei der dänischen U21 weilen. Dänemark ist am Wochenende auch das Ziel der meisten aktuellen Gladbacher Nationalspieler. Mit Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria sowie Breel Embolo steht gleich ein ganzes Borussen-Quartett im Aufgebot der Schweiz.

Lange feiern konnten die vier von daher Borussias Tabellenführung nicht. Schon rund 18 Stunden nach dem Abpfiff der Partie gegen den FC Augsburg machten sie sich auf den Weg nach Genf. „Dort treffen wir uns mit Trainer Vladimir Petkovic und den anderen Spielern, von Dienstag bis Donnerstag wird trainiert und am Freitag fliegen wir nach Kopenhagen. Da gibt es sofort das Abschlusstraining und am Samstag ist Spiel. Am Sonntag geht es dann wieder zurück nach Genf, wo am Dienstag die zweite Partie ansteht", erklärte Nico Elvedi den straffen Dienstplan für die nächsten Tage.

Nach Führungen schaltet die Schweiz offenbar zu früh ab

Der Innenverteidiger hofft, dass er und die drei anderen Gladbacher für Platz eins in der Bundesliga keinen ausgeben müssen. Doch wenn, dann würde höchstens mit Mineralwasser angestoßen werden. Zu wichtig sind für die "Nati" die bevorstehenden Aufgaben in der EM-Qualifikation in Dänemark (Samstag, 18 Uhr) und gegen Irland (Dienstag, 20.45 Uhr/jeweils live bei DAZN). Zwar hat die Schweiz (acht Punkte) ein Spiel weniger absolviert als Dänemark (neun) und Irland (elf), doch die Situation ist gefährlich. „Das werden zwei ganz wichtige Partien. Es ist ärgerlich, dass wir schon vier Punkte haben liegen lassen", meinte Elvedi.

Nicht dass, sondern wie die Punkte liegen gelassen wurden, hat Trainer Petkovic erzürnt und setzt sein Team in den beiden Duellen mit den direkten Konkurrenten nun unter Druck. 3:0 lag die Schweiz gegen Dänemark beim Hinspiel in Basel schon vorne, musste unmittelbar vor dem Schlusspfiff aber noch das 3:3 schlucken. Elvedi und Sommer sahen dabei nicht gut aus und auch die späte Führung in Dublin konnten die Iren noch mit dem 1:1 beantworten. Ein Kopf-Problem, war sich die Mannschaft zu sicher? Die Frage umging Elvedi, er sagte: „Wir haben die Spiele so analysiert, dass wir gegen die beiden nun erfolgreich sein können."

Der 23-Jährige weiß, dass die Erfolge der vergangenen Jahre Begehrlichkeiten geweckt haben. Bereits das frühe WM-Aus 2018 im Achtelfinale gegen schwächer eingeschätzte Schweden rief die Kritiker auf den Plan. Ein Verpassen der EM darf es nicht geben, dessen ist sich auch Elvedi bewusst. „Für die Schweiz ist es wichtig, dabei zu sein. Zumindest Platz zwei dürfen wir in dieser Gruppe nicht verspielen", erklärte der Züricher. Dass dies nicht passiert, dafür soll neben Ex-Borusse Granit Xhaka die Achse aus Gladbach sorgen und die kommt ja als Spitzenreiter. "Dieses Gefühl gibt Selbstvertrauen", so Elvedi.

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