Eine Chance für frische Spieler

Nach drei Niederlagen in elf Tagen denkt Michael Frontzeck über Änderungen nach.

Mönchengladbach. Ruhig, freundlich, ein leichtes Lächeln auf den Lippen - auch am Tag nach der Pokal-Blamage von Borussia Mönchengladbach gegen den MSV Duisburg (0:1) wahrt Michael Frontzeck in der Öffentlichkeit das Bild des selbstbewussten Analytikers.

Nach der dritten Niederlage innerhalb von elf Tagen sind die Antworten des Borussen-Trainers auf Journalisten-Fragen erneut wohl gewählt, ein verbales Haudrauf im Stile seines Vorgängers ist nicht Frontzecks Sache. Für laute Töne und Getöse sorgte daher gestern im Borussia-Park nur Juan Arango, als er mit seinem metallic-blauen Ferrari das Trainingsgelände verließ.

"Natürlich war das bitter für den Verein, aber wir haben keine Krise", sagte derweil Frontzeck, und ergänzte: "Bevor euch wieder nichts Besseres einfällt: Dass wir zum zweiten Mal in Folge in der Schlussminute ein Spiel verloren haben, ist keine Konditionsfrage. Die Mannschaft ist topfit und kann jedes Tempo mitgehen." So hat Frontzeck bei seinen Spielern vielmehr eine gewisse Form der Naivität ausgemacht, seine Spieler hätten zum Teil "dumm gespielt". Daran gelte es zu arbeiten.

Warum die Borussia jedoch am Dienstag gegen Duisburg, den Tabellenzwölften aus Liga zwei, teilweise überfordert wirkte, dieses Rätsel konnte Frontzeck nicht lösen. Schließlich haben die Borussen in der Bundesliga bislang mit schwungvollem Fußball durchaus überzeugen können, zudem dank guter Leistungen das leidgeprüfte Gladbacher Publikum zurückgewonnen.

Und so schmerzhaft die Last-Minute-Pleite gegen Hoffenheim gewesen sein mag: Die Borussen agierten gegen die Millionen-Truppe aus dem Kraichgau auf Augenhöhe. Weshalb mit der Schmach gegen couragierte Duisburger wohl niemand im Gladbacher Lager ernsthaft gerechnet hat.

Doch was kann Cheftrainer Frontzeck tun, um seine Mannschaft bis zum Spiel am Sonntag beim SC Freiburg wieder auf Kurs zu bringen? "Wir müssen wieder so kompakt stehen, wie uns das gegen Hertha oder Mainz gelungen ist. Dann hat es jede Mannschaft gegen uns schwer. Wir fahren nach Freiburg, um dort was zu holen", so Frontzeck.

Dafür wolle er eventuell auch "am System schrauben und frischen Spielern eine Chance geben". Im Klartext: Möglich, dass zum Beispiel der schwache Jean-Sébastien Jaurès aus der Startelf fliegt, Tobias Levels linker Verteidiger spielt und Paul Stalteri die rechte Seite dicht machen soll. Auch Stürmer Roberto Colautti muss um seinen Platz bangen.

Am Donnerstagmorgen will Frontzeck mit den VfL-Profis "einige Dinge noch einmal aufarbeiten". In Freiburg wird sich dann zeigen, ob der von Frontzeck wiederholt geforderte Lernprozess bei seinen Spielern bereits eingesetzt hat.

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