Ein Rückkehrer mit Biss

Bradley hat es in der Premier League nicht geschafft. Jetzt will er alles für die Borussia geben.

Mönchengladbach. Er war schon so gut wie verkauft. Auf die englische Insel, zu Aston Villa. Doch der Vier-Millionen-Deal zwischen Borussia und dem Premier-League-Klub platzte in letzter Sekunde. Nun ist Michael Bradley zurück in Gladbach, bereitet sich unter Trainer Lucien Favre auf die neue Spielzeit in der Bundesliga vor. „Ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich gebe alles für den Klub“, so Bradley. Der Frage, ob er seinen Vertrag bis 2012 erfüllen wird, weicht er aber aus. „Im Fußball ist alles möglich. Mehr gibt es nicht zu sagen.“

Im vergangenen Winter hatte der US-Amerikaner Borussia um Freigabe gebeten, dass Verhältnis zum damaligen Trainer Michael Frontzeck galt als völlig zerrüttet. Der VfL gab Michael schließlich auf Leihbasis an Villa ab. Der Durchbruch gelang Bradley dort jedoch nicht, drei Einsätze in der Liga, einen im FA-Cup — das war’s. „Das halbe Jahr in England war eine wichtige Erfahrung, auch wenn ich kaum gespielt habe“, sagt der frisch verheiratete Mittelfeldspieler.

In den kommenden Tagen wollen Bradley und Borussia klären, ob es noch einmal eine gemeinsame Zukunft geben kann. Tendenz: Der US-Boy bleibt. Zumal Favre einen Typen wie Bradley gut gebrauchen kann. „Keine Diskussion. Er ist ein sehr guter Spieler. Wenn er bleibt, ist das kein Problem für mich“, so der Trainer, der deutlich gemacht hat, auf welchen Positionen er trotz leerer Vereins-Schatulle Handlungsbedarf sieht.

„Wir brauchen noch einen Ersatz für Michael Fink im zentralen Mittelfeld und einen Spieler für vorne links. Wenn Arango zurückkommt, wird es schwer für ihn. Er ist sicher müde von der Copa America. Da brauchen wir gute Spieler.“ Einigen sich Borussia und Bradley, wäre zumindest Favres Wunsch nach einem Mittelfeldspieler erfüllt. Fest steht inzwischen, dass der an der Leiste operierte Stürmer Joshua King (Manchester United) geholt wird. Favre: „King kommt im August. Wir warten nach seiner Operation noch auf die letzten Ergebnisse. Aber King kommt.“

Dafür sollen zwei Profis gehen: Vorzeigekämpfer Tobias Levels (seit Juli 1999 im Klub, Vertrag bis 2013) und Angreifer Mo Idrissou (Vertrag bis 2012 plus Option). „Wir müssen die Wahrheit sagen“, sagt Favre, „Tony Jantschke spielt rechts. Levels ist ein super Mensch, muss ich sagen. Für ihn wird es aber nicht einfach sein zu akzeptieren, dass Jantschke spielt. Es ist besser für ihn, sich nach Alternativen umzuschauen.“ Das gleiche gelte für Idrissou, so Favre. „Wenn King da ist, wird es schwer für ihn. Sie haben beide alles gegeben, es gab nie ein Problem mit ihnen.“

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