Ein Fragezeichen hinter Galasek

Der Tscheche ist durch einen Virus geschwächt. Berlin freut sich auf Meyer.

Mönchengladbach. Hans Meyer mag Berlin. Der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist in der Hauptstadt ein willkommener Gast, hat dort, wie er sagt, immer "gerne gearbeitet" und noch "einige gute Kontakte". Auch die Berliner haben den 66 Jahre alten Fußballlehrer mit seinen Ecken und Kanten in ihr Herz geschlossen. Der Name Meyer hat in der Millionen-Metropole einen guten Klang.

Schließlich hat der Berliner Fußball es auch ein großes Stück Meyer zu verdanken, dass Hertha BSC seit Jahren in der Beletage des deutschen Fußballs spielt. Meyer war vom 22. Dezember 2003 bis zum 30. Juni 2004 Trainer der "alten Dame", bewahrte Hertha damals als "Retter" mit 26 Punkten in der Rückrunde vor dem drohenden Gang in Liga zwei. "Hans hat eine am Boden liegende Mannschaft aufgerichtet und den Bundesliga-Fußball in Berlin erhalten. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit ihm am Samstag", sagte Berlins Manager Dieter Hoeneß.

"Das sind schöne Erinnerungen, jetzt zählt allerdings für mich nur Borussia und ein gutes Ergebnis bei meinem ehemaligen Klub", sagt Meyer vor dem Auftritt der Borussia im Olympiastadion. Gladbachs Trainer hat die nächste Rettungsmission vor der Brust - "und in Berlin, beim Tabellendritten, hängen die Trauben hoch", so Meyer.

Von den elf Heimpartien in dieser Spielzeit hat Berlin neun gewonnen, lediglich eine Pleite kassiert . "Die gute Heimbilanz ist die Basis für ihre hervorragende Position", sagt der Borussen-Trainer, dem es imponiere, wie in der Hauptstadt gearbeitet wird. "Nach einem Jahr mit vielen Fragezeichen hat es sich ausgezeichnet, dass der Verein zum Trainer und zur Mannschaft gestanden hat." Nun würden die Beteiligten das Vertrauen zurückzahlen. Herthas Stärke sei vor allem die gute Organisation der Mannschaft .

"Sie lassen wenig zu, warten auf Fehler des Gegners und haben mehrere Spielzüge, um diese eiskalt zu bestrafen. Lucien Favre hat eine sehr gute Grundlage geschaffen, erfolgreichen Fußball zu spielen", sagt Meyer, der die 18 Profis aus dem Hannover-Heimspiel (3:2) auch für die Berlin-Reise nominiert hat.

Jaurès und Dante (Meyer: "Da können wir Hoffnung haben, dass er nächste Woche wieder ins Training einsteigt") fallen weiterhin aus, ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Tomas Galasek. Der Tscheche plagt sich mit einem Magen-Darm-Virus, heute soll kurz vor dem Abflug nach Berlin eine Entscheidung fallen, ob mit dem Routinier geplant werden kann. Ein Flugticket sicher hat bereits Moses Lamidi, der Jungstürmer reist "wegen guter Trainingsleistungen" als 19 Spieler mit.

Den letzten Bundesliga-Sieg an der Spree feierte Borussia am 10. September 2002. Da gelang ein 2:1-Erfolg (Torschützen Münch, van Hout). Gladbachss Trainer hieß seinerzeit übrigens Hans Meyer. Gelingt dem 66-Jährigen am Samstag mit seiner Mannschaft erneut dieses Kunststück, ist der VfL wieder zurück im Kreis der Klubs, die an den Klassenerhalt glauben können.

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