Eberl: „Das 1:0 war verdient“

Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl über das Bochum-Spiel, die Ersatzbank und die Kritik an Schiri Perl.

Mönchengladbach. Der Winter war nicht leicht für Max Eberl. Wochenlang stand der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach unter Dauerbeschuss, wurde mitverantwortlich gemacht für die Talfahrt in der Fußball-Bundesliga.

Kritiker wie Stefan Effenberg, der sich selbst als Eberls Nachfolger ausgerufen hat, warfen ihm mangelndes Charisma vor, andere machten ihn für Transfer-Flops wie Raul Bobadilla verantwortlich. Den Sieg gegen Bochum, an dem ausgerechnet Eberls Transfer-Coup Igor de Camargo maßgeblich beteiligt war, hat der Sportdirektor mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.

Herr Eberl, wie groß sind nach dem 1:0-Sieg gegen Bochum die Chancen Ihres Vereins auf den Klassenerhalt?

Max Eberl: „Es gibt keine prozentuale Einschätzung. Wir haben 1:0 gewonnen, aber das ist weiß Gott noch keine Miete, die wir eingefahren haben.“

Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Eberl. „Es war das erwartete Geduldsspiel. Wir haben sehr gut angefangen und haben bis zur letzten Minute versucht, ein Tor zu machen. Trotzdem haben wir hinten gut gestanden. Dieses Selbstvertrauen, so aufzutreten, hat sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen erarbeitet. Das 1:0 ist aus meiner Sicht absolut verdient.“

Das Tor ist sehr spät gefallen. Haben Sie mit dem Treffer noch gerechnet?

Eberl: „Schon vor dem Spiel haben wir gesagt: Die Qualität, die von der Bank kommt, kann mitentscheidend sein. Wenn man Spieler wie Igor de Camargo, aber auch Karim Matmour, Thorben Marx oder Roel Brouwers einwechseln kann, gibt das Handlungsspielräume, die entscheidend sein können. So war es letztlich auch. Bei Igor de Camargo wussten wir, wie wichtig er ist. Er hat zuvor in 14 Spielen, in denen er von Beginn an aufgelaufen ist, sieben Tore und fünf Assists verbucht. Bei seinen vier Einwechslungen hat er gezeigt, dass er schnell in ein Spiel reinkommt.“

Welchen Anteil hat die Unterstützung der Fans am Sieg?

Eberl: „Die Fans sind zweifelsohne mitverantwortlich für den Sieg. Bochum hat zu Beginn der zweiten Hälfte geschickt gespielt, wir sind unsicher geworden. In dieser Phase haben die Fans Gas gegeben, standen wie eine Wand hinter der Mannschaft. Das haben die Spieler gespürt. Ich glaube, dass in den vergangenen Wochen Verein, Fans und Mannschaft zusammengerückt sind. Die Mannschaft zerreißt sich, das spüren die Fans.“

Bochums Trainer hat den Schiedsrichter scharf kritisiert. Wie beurteilen Sie die Leistung von Günther Perl?

Eberl: „Günther Perl hat auf beiden Seiten resolut gepfiffen. Insgesamt war es aus meiner Sicht ein faires Spiel. Bei der Entscheidung auf Einwurf vor dem Tor stand die Uhr bei 1:56 Minuten. Diese Situation bis zum Ende durchlaufen zu lassen, ist korrekt. Es gab während des Spiels drei, vier Situationen, in denen Bochumer Spieler sich hingelegt haben und sofort wieder aufgestanden sind. Hätte Bochum vernünftig zu Ende gespielt, hätte der Schiedsrichter vielleicht nicht so lange nachspielen lassen.“

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