Fußball-Bundesliga Die größten Aufreger, der große Moment, der beste Spieler: Gladbach gegen Frankfurt in der Analyse

Borussia Mönchengladbach hat am 20. Spieltag gegen Frankfurt eine Niederlage hinnehmen müssen. Was in dem Match schlecht lief - und was gut.

 Frankfurts Timothy Chandler und Mönchengladbachs Patrick Herrmann (vorn) kämpfen um den Ball.

Frankfurts Timothy Chandler und Mönchengladbachs Patrick Herrmann (vorn) kämpfen um den Ball.

Foto: Arne Dedert

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking (>>>Das sagen die Trainer zum Spiel) unterlag bei Eintracht Frankfurt mit 0:2 und verpasste so zum wiederholten Male die Gelegenheit, im Kampf um einen Europapokal-Platz sich in den oberen Tabellenregionen festzusetzen. Für Frankfurt sorgten Boateng und Jovic für die Entscheidung, auf der anderen Seite vergab Hazard per Strafstoß die Möglichkeit, den zwischenzeitlichen Ausgleich zu erzielen. Der Schuss des Belgiers vom Elfmeterpunkt aus ging jedoch nur an die Latte.

Für den sorgt Borussias Tobias Sippel. Der Schlussmann reagiert sehr fix, als Torwart Nummer eins, Yann Sommer, in der 16. Spielminute signalisiert, dass er verletzt das Feld verlassen muss. Sippel ist binnen weniger Augenblicke, ohne große Show, an der Seitenlinie und löst Sommer ab. „Dafür bin ich ja da. Ich bin bereit, dass ist mein Job“, sagt Sippel später zu seinem Kaltstart von der Ersatzbank.

Er hat Borussia mit seinem Siegtreffer schon im Hinspiel wehgetan. Und Kevin-Prince Boateng tut Gladbach auch im Rückspiel weh. Der 30-Jährige markiert kurz vor der Halbzeit den vorentscheidenden Treffer zum 1:0. Ist zudem als „Aggressiv Leader“ einer der auffälligsten Akteure im Frankfurter Kollektiv. Boateng führt Frankfurt gegen Gladbach zumindest vorübergehend in die Champions-League-Ränge.

Verpasste Chancen: Gladbach verliert in Frankfurt
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Verpasste Chancen: Gladbach verliert in Frankfurt

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Wieder einmal gibt es bei einem Spiel der Borussia jede Menge Diskussionsstoff um die Entscheidungen des Schiedsrichters samt Videoassistenten. Und wieder einmal hat Borussia nicht gerade Glück mit der Regelauslegung der Unparteiischen. So, als Frankfurts Rebic übel Gladbachs Flügelspieler Patrick Herrmann foult. Herrmann darf sich rückblickend glücklich schätzen, dass der fiese Tritt gegen seinen Knöchel nicht eine schwere Verletzung zur Folge hatte. Schiedsrichter Fritz zückt dennoch keinen roten Karton für Rebic. Der Videoassistent greift ebenfalls nicht ein. Auch nicht, als später Boateng wie ein Ringer nach Gladbachs Vestergaard greift und diesen bei einem Eckball zu Boden wirft. Borussias Trainer Dieter Hecking sagt: „Das ist ein klarer Elfmeter für uns.“ Den hat Gladbach später dann doch noch bekommen. Als Boateng Stindl bei einem Schussversuch über die Klinge springen lässt. Das hat Schiedsrichter Fritz geahndet.

Gladbach verliert bei Eintracht Frankfurt (0:2) das vierte Auswärtsspiel in Folge. Trainer Dieter Hecking setzt auf eine Dreier-Kette, muss auf Offensiv-Ass Raffael (Wadenverhärtung) verzichten. Borussia startet verhalten ins Spiel, Eintracht-Schlussmann Hradecky muss im ersten Durchgang nicht einen Ball halten. Anders sieht es auf der anderen Seite aus. Schon nach wenigen Minuten läuft Rebic nach einer Gladbacher Ecke Herrmann weg, flankt scharf herein, doch Wolf vergibt die Großchance zur Führung.

Kurz darauf Alarm auf der Gladbacher Bank. Torwart Yann Sommer muss mit Leistenproblemen raus, wird durch Sippel ersetzt. Der ist machtlos, als die Fohlen kurz vor der Halbzeit von der Eintracht in die eigene Hälfte zurückgedrückt werden, Herrmann erneut auf dem Flügel ein Laufduell verliert. Dieses Mal gegen Chandler. Der Frankfurter passt nach innen und Boateng vollendet zum 1:0. Doppelt bitter für Borussia. Beim Versuch, Boateng zu stoppen, verletzt sich Wendt.

Der Schwede bleibt zur Halbzeit in der Kabine, Borussia macht nach dem Wiederanpfiff mehr. Zunächst scheitert Cuisance am sicheren Hradecky, dann schießt Herrmann den Ball nach einem Konter an die Torlatte. Kurz darauf noch mal Pech für Borussia. Schiedsrichter Marco Fritz sieht ein Foul von Boateng im Strafraum an Vestergaard nicht, Videoassistent Perl auch nicht, kein Elfer für Borussia. Die Fohlen reagieren wütend, Zakarias Schuss saust aber über das gegnerische Tor.

Nächster Anlauf Borussia. Stindl will schießen, wird aber von Boateng im Strafraum abgeräumt. Dieses Mal hat Schiedsrichter Fritz aufgepasst, entscheidet auf Strafstoß. Allerdings verschießt Borussias Hazard, sein Schuss vom Punkt klatscht an die Latte. Folge: Jubel in der Eintracht-Arena, der noch größer Wird, als Jovic in der Nachspielzeit gegen aufgerückte Borussen auf 2:0 erhöht.

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