DFB-Pokal: Dantes Nerven halten nicht (mit Video)

Gladbachs Brasilianer und Nordtveit scheitern mit ihren Elfmetern im Drama gegen den FC Bayern.

Mönchengladbach. In Gladbach wischen sie sich noch immer die Tränen aus dem Gesicht, und im Ohr hallt noch das langezogene „“Fiiiiinale“ nach. Es ist ein bitterer Traum, der für Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend jäh endete.

Im Elfmeterschießen unterlag der Fußball-Bundesligist dem ewigen Rivalen FC Bayern München und verpasste zum sechsten Mal den Einzug in Finale am 12. Mai in Berlin. Dort duellieren sich die beiden größten Rivalen im Meisterschaftskampf jetzt auch um den Pokal: Dortmund gegen Bayern.

Traurige Helden des Abends bei den Gladbachern waren Dante und Harvard Nordtveit die mit ihren Elfmetern scheiteren. Dante verzog übers Tor, Nordtveit schoss in die Mitte, Manuel Neuers linkes Bein schnellte rechtzeitig hoch.

Die Bayern bewiesen Nervenstärke im Elfmeterkrimi: Alaba, Ribery, Lahm und Kroos verwandelten sicher. Trainer Lcien Favre sagte: „Nach so einem Spiel kann man nichts sagen. Das nächste Spiel ist jetzt wichtig.“ Bei Gladbachs Patrick Herrmann und vielen Zuschauern flossen Tränen.

Insgesamt standen sich die beiden Abonnementmeister aus den 70-er Jahren im DFB-Pokal fünfmal gegenüber — fünfmal setzten sich die Bayern durch.

Die leidvolle Geschichte hatte ihren Ursprung im legendären Finale am 31. Mai 1984 mit dem Fehlschuss von Lothar Matthäus im Elfmeterschießen. Ein knappes Jahr später (1. April 1985) besiegelte ein Elfmetertor von Sören Lerby in der Verlängerung das Aus im Halbfinale. Auch 1987, 1996 und 2007 setzten sich die Münchener in weit weniger spektakulären Spielen durch.

Der Beistand von NRW-Ministerpräsidentin Hannlore Kraft, ausgewiesener Fan der Gladbacher, war der Borussia gewiss. „Ich tippe immer wie ich hoffe, und meistens habe ich in dieser Saison recht gehabt.“ Kraft hoffte auf ein 2:1. Bayern-Trainer Jupp Heynckes prophezeite zudem vor dem Halbfinale an alter Wirkungsstätte: „Das wird Emotion pur.“

Gladbachs Fans nahmen diesen Ball gerne auf, bedachten Arjen Robben bei jeder Ballberührung mit einem Pfeifkonzert und applaudierten jeweils, wenn Manuel Neuer ein Abschlag gelang.

Beim 1:3 im Janaur hatte der Nationaltorhüter mit einer verunglückten Aktion die Bayern-Niederlage eingeleitet. Was folgte waren Chancen in Fülle, Toni Kross traf den Pfosten (6.), wenig später parierte Marc-André ter Stegen einen Kopfball von Mario Gomez (15.) glänzend.

Gladbach verteidigte klug, überließ den Bayern zumeist die Spiel-Initiative, allerdings stets mit dem Blick für eine sich öffnende Lücke. Bis zum Elfmeterschießen hätten beide Teams das Spiel vielfach entscheiden können.

Dann aber steuerte das Drama auf den Höhepunkt zu — und Borussia Mönchengladbach von der Bahn ab, die nach Berlin ins begehrte Finale führt.

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