Der Retter soll bleiben

Max Eberl will Hans Meyer halten. Marko Marin möchte den VfL verlassen.

Mönchengladbach. Max Eberl steht vor seiner Reife-Prüfung. Während die meisten Borussen abschalten können, muss der noch recht unerfahrene Sportdirektor den VfL nun schleunigst für die kommende Bundesliga-Saison aufstellen. "Die Nervenschlacht ist vorbei, der Klassenerhalt geschafft. Jetzt beginnt die Arbeit für mich", sagt Eberl, der am Sonntag gleich den ersten Rückschlag hinzunehmen hatte. Marko Marin (Vertrag bis 2010) teilte ihm mit, dass er die Borussia verlassen will.

Marin habe ihm dies zwischen Tür und Angel mitgeteilt, Eberl sei enttäuscht gewesen vom Verlauf des Gesprächs. Nach WZ-Informationen will Marin zu Werder Bremen, Borussia ihn jedoch unbedingt halten, es sei denn, Bremen zahlt eine Ablöse im zweistelligen Millionen-Bereich. "Mit mir hat weder Bremens Manager Klaus Allofs noch sonst irgendein Manager eines anderen Klubs gesprochen", sagt Eberl.

Nach Alexander Baumjohann (Bayern München) und Tomas Galasek (beendet wohl seine Karriere) wäre Publikumsliebling Marin bereits der dritte "Basisspieler", den die Borussia ersetzen muss. "Wir haben in der Winterpause das Hauptaugenmerk auf die Defensive gelegt. Nun müssen wir uns im Mittelfeld und für die Offensive umsehen. Wir stehen mit einigen Spielern in Verhandlungen", sagt Eberl. Ein weiterer Zugang könnte Eugen Polanski sein, der von 1994 bis 2008 beim VfL spielte, bevor er ablösefrei zum FC Getafe (Spanien) wechselte. "Ich komme nach Deutschland zurück", sagte Polanski am Samstag im Borussia-Park. Aber auch zurück zur Borussia? "Dazu kann ich nichts sagen, noch ist nichts sicher", so Polanski.

Und was ist eigentlich mit Cheftrainer Hans Meyer? Ein klares Bekenntnis zur Borussia ließ sich "Retter" Meyer nicht entlocken. "Darüber werden wir in den nächsten Tagen reden", sagte der 66-Jährige. Auch habe er während der Saison schon überlegt aufzuhören, "weil ich nicht an die Mannschaft geglaubt hatte". Er könne daher nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. "Wie sich die Jungs in der Rückrunde präsentiert haben, das war richtig gut", umschiffte Meyer alle Fragen zu seiner Zukunft. "Wir müssen keinen neuen Trainer suchen", ist sich dagegen Eberl sicher.

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