Das späte Glück des Torwarts Gospodarek

Gladbachs Torwart hofft gegen die Bayern wieder auf einen Glanztag, und Trainer Hans Meyer ist ganz gelassen.

Mönchengladbach. Fußball-Profi zu sein, ist ein Traumberuf. Und Uwe Gospodorek, der Torwart von Borussia Mönchengladbach, weiß dieses "Luxusleben" zu schätzen. Mit 35 Jahren ist er mittlerweile aber in einem Alter, in dem man als Fußballer über das Karriereende nachdenkt. Gospodarek tut das im Moment noch nicht, denn durch den plötzlichen Wechsel im Kasten des Bundesligaaufsteigers steht der Keeper völlig unerwartet wieder im Rampenlicht. Vier Partien hat der Fangkünstler seit seinem "Eröffnungsspiel" in Bochum (2:2) bestritten und in der letzten bei Arminia Bielefeld erstmals bewiesen, dass er zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist.

Da entpuppte sich der beim morgigen Gegner groß gewordene Gladbacher als wahrer Teufelskerl zwischen den Pfosten. Einen solchen Traumtag wird der gute Uwe auch morgen brauchen, um die Schüsse von Ribéry, Luca Toni oder Schweinsteiger zu parieren und seine Mannschaft im Borussia-Park gegen den Rekordmeister "im Spiel" zu halten.

Gospodarek, von 1989 bis 1995 die Nummer zwei hinter Oliver Kahn (mit sieben Bundesligaeinsätzen) geht mit seiner neuen Situation sehr realistisch um und freut sich von Spiel zu Spiel aufs Neue über das späte Glück, das ihm widerfahren ist - und er will es mit guten Leistungen zurückzahlen. "Er braucht nur so zu halten wie in Bielefeld", sagte Hans Meyer, der morgen wieder Patrick Paauwe und Steve Gohouri im Kader hat. Deren Einsatz steht so gut wie fest.

Meyer sieht der Begegnung gegen die Bayern mit der Gelassenheit eines Trainer-Veteranen entgegen: "Wenn wir morgen im Pokal bei Carl Zeiss Jena spielten, würde ich unruhiger schlafen." Zudem ist Meyers Heimbilanz gegen die Bayern nahezu makellos: Mit Borussia Mönchengladbach hat er 1:0 und 0:0 gespielt, mit Hertha BSC Berlin 1:1 und mit dem 1. FC Nürnberg hat der 66-jährige Fußballlehrer die Bayern sogar mal mit 3:0 vom Platz gefegt.

"Wenn eine Mannschaft an sich glaubt und bestimmte Dinge verinnerlicht, kann man sehr viel erreichen", sagt Meyer und erinnert an den 1:0-Erfolg bei seinem Bundesliga-Debüt am Bökelberg Ende Juli 2001, als Arie van Lent das Siegtor glückte - "und wir, wenn das stimmt, was im Kicker stand, 7:3 Chancen hatten."

Von den Bayern im November 2008 spricht er in höchsten Tönen: "Das ist meisterschaftsverdächtig, wie die im Moment auswärts auftreten."

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