Dante: Der Erfolgsgarant der Borussia

Der Brasilianer Dante spielt seit Wochen in Bestform und glaubt an eine Mönchengladbacher Chance bei den Bayern.

Mönchengladbach. Dante Bonfim Costa, mit seinem schwarzen Wuschelkopf ist der brasilianische Abwehr-Chef von Borussia Mönchengladbach ein echter Hingucker, und sein herzliches Lachen wirklich ansteckend. Steht der Fußball-Profi aber auf dem Platz, haben die gegnerischen Stürmer meistens wenig zu lachen.

Dante ist zwar nicht der Typ Brasilianer, der mit tänzelnden Bewegungen und raffinierten Körpertäuschungen seine Gegenspieler austrickst. Dante ist ein Abwehrrecke, der sein Spiel von hinten heraus entwickelt - mit kompromisslosem und äußerst geschicktem, körperbetontem Zweikampfverhalten. Er kommt fast ohne Fouls aus.

"Dante ist seit Wochen Weltklasse. Sein Kopfballspiel ist überragend", sagt Gladbachs Sportdirektor Max Eberl über den 26-Jährigen, der großen Anteil am Aufschwung der Gladbacher Borussia hat. Vorläufige Krönung war der 1:0-Triumph gegen den FC Schalke 04. Absender des entscheidenden Schlages war Dante, dessen Diagonal-Pass über 50 Meter die Schalker Viererkette derart verblüffte, dass Augenblicke später das Endergebnis in der fünften Minute bereits feststand. "Dieser Pass ist für mich gar nicht so etwas Außergewöhnliches, das trainiere ich ständig", sagt Dante.

Er ist einer von rund 900 brasilianischen Fußballern, die derzeit auf dem europäischen Kontinent unter Vertrag stehen. Und etliche, die ihre Heimat verlassen haben, sind herausragende Individualisten oder Ausnahmespieler. Sie träumen von der "Selecao", der Nationalmannschaft Brasiliens, die fünfmal Weltmeister wurde. "Ich träume auch davon, das ist doch ganz normal. Es läuft im Moment wunderbar", sagt Dante.

Der ruhende Pol in der Hintermannschaft des Tabellenelften ist in der Hafenstadt Salvador im Nordosten Brasiliens groß geworden, hunderte Kilometer von der Copacabana entfernt, dem Sammelbecken von Ballzauberern und Talenten. Als der Südamerikaner mit 18 in der ersten brasilianischen Liga debütierte, hatte er seine Idealposition als Innenverteidiger bereits gefunden. Inzwischen spielt Dante seit sechs Jahren in Europa: bei Sporting Charleroi und Standard Lüttich, ehe er im Winter 2008/2009 bei Borussia Mönchengladbach landete.

Zwei Millionen Euro machte der Verein für ihn locker. Sportdirektor Eberl hatte den Transfer in die Wege geleitet. "Es gab auch andere verlockende Angebote, aber Borussia hat gezeigt, dass wirklich auf mich gezählt wird." Inzwischen hat der Abwehr-Hüne vier Tore für Gladbach erzielt. Allesamt per Kopf.

Weil Dante Bonfim Costa mit seinem Kompagnon in der Deckung, Roel Brouwers, einen exzellenten Partner an seiner Seite hat, hält er auch morgen Abend (20.30Uhr) beim Rekordmeister FC Bayern München ein gutes Ergebnis für möglich: "Warum soll da nicht irgendwas gehen?" Zuletzt gewann die Borussia bei den Bayern im Oktober 1995. Damals war Michael Frontzeck noch Spieler, hat aber heute als Trainer eine ebenso hohe Meinung von den Bayern wie damals: "Eigentlich muss van Gaal mit dieser Mannschaft Meister werden, es sei denn, Bayer Leverkusen kann sich noch weiter absetzen."

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