Colautti ist wieder eine Option

Am Samstag gastiert der VfL beim Schlusslicht in Berlin. Bäcker und Herrmann im Kader.

Mönchengladbach. Tabellenletzter, Schießbude der Liga, nur zwei gewonnene Spiele - die Berliner Hertha ist derzeit auf den ersten Blick keine Mannschaft, bei der die Konkurrenz mit den Knien schlottert. In der Bundesliga hatten - umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel - nach 18 Spieltagen nur Herthas Stadtrivalen Tasmania (1965/66, vier Zähler) und Tennis Borussia (1974/75, acht Zähler) weniger Punkte auf dem Konto als die aktuelle Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel (neun).

Dennoch dürfte das Gastspiel von Borussia Mönchengladbach beim Hauptstadtklub (Sa., 15.30 Uhr) alles andere als ein entspannter Betriebsausflug werden: Nur mit einer Siegesserie kann die "alte Dame" in der Rückrunde den drohenden Abstieg noch verhindern, was zum Auftakt am vergangenen Samstag in Hannover (3:0) auch gelang.

Am Samstag gegen Gladbach ist aus Berliner Sicht der nächste "Dreier" fast schon Pflicht, wenn die Mission Klassenerhalt noch gelingen soll. "Berlin hat eine schlechte Hinrunde gespielt, sich nun mit Spielern wie Gekas aber auch neu aufgestellt. Jeder kann sich vorstellen, was uns da erwartet. Die stehen mit dem Rücken zur Wand, haben neun Punkte und müssen gewinnen", sagt Borussias Cheftrainer Michael Frontzeck, der mit einem "sehr komplizierten" Auswärtsspiel rechnet.

Die Berliner Mannschaft besitze aber auch einige junge Spieler, die noch beweisen müssten, mit dem "Extremdruck Abstiegskampf" umgehen zu können. "Herthas Mannschaft kann noch nicht so gefestigt sein, wie sie es nach außen zeigen. In diese Kerbe wollen wir stoßen", so Frontzeck, der in Berlin sein 100. Spiel als Bundesliga-Trainer vor der Brust hat. "Dieses Jubiläum ist nur von Bedeutung, wenn wir es mit drei Punkten untermauern können", sagt Frontzeck.

Doch wie soll das nach der jüngst schwachen Vorstellung der Borussen gegen Bochum gelingen? "Die Mannschaft hat hart gearbeitet und sich gut vorbereitet, wir sind gewappnet und wissen, was uns erwartet", betont der VfL-Trainer. Planen kann Frontzeck, der die Jungspunde Bäcker und Herrmann erneut nominiert hat, wieder mit Roberto Colautti. Der Stürmer hat seine Muskelprobleme überwunden und sei eine "Option für die Startelf".

Für Routinier Oliver Neuville komme hingegen das Berlin-Spiel nach seiner Verletzung noch zu früh.

"In der zweiten Halbzeit gegen Bochum haben wir wieder fast so gespielt wie in der Hinrunde. Wenn wir daran anknüpfen können, werden wir unsere Ziele erreichen", sagt Frontzeck, der kein erneutes Abrutschen in den Tabellenkeller befürchtet. "Niemand sollte nach dem zweiten Spieltag der Rückrunde Szenarien kreieren, die mit Angst zu tun haben. Wir zittern nicht, aber wir müssen auf der Hut sein."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort