Bremen ist keine Reise wert

Borussia Mönchengladbach wartet seit 22 Jahren auf ein Erfolgserlebnis bei Werder.

Mönchengladbach. Eigentlich ist Bremen für das Fußball-Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach keine Reise wert. Allein der Blick in die Statistik müsste jedem VfL-Fan jegliche Lust auf einen Kurztrip in die Hansestadt rauben.

Seit knapp 22 Jahren hat die Elf vom Niederrhein nicht mehr beim SV Werder gewonnen, kassierte in insgesamt 39 Liga-Spielen bei den Bremern satte 24 Pleiten. So "gelang" es den Gladbachern, bei den letzten drei Gastspielen in Bremen kein Tor zu erzielen, dafür aber in jeder Partie mindestens zwei zu kassieren.

Dennoch sind am Samstag (15.30 Uhr) mindestens 4000 Borussen-Anhänger im Weser-Stadion - der VfL hat bekanntlich treue Fans. Und da gibt es ja immer noch den Gladbacher 7:1-Sieg vom 21.März 1987: die höchste Heimschlappe für Werder in der Bundesliga-Geschichte. Unterschätzen werden die Bremer Spieler den Tabellenletzten nicht, denn die Grün-Weißen stecken selber in einem sportlichen Tief und hinken als Zehnter hinter den eigenen Ansprüchen zurück.

"Es geht gegen Gladbach nicht um die schönen Dinge, sondern um die Punkte", sagt Bremens Trainer Thomas Schaaf, dem auch noch die 2:3-Pleite aus dem Hinspiel in Erinnerung geblieben sein dürfte. Ende August 2008 hatten die Borussen am dritten Spieltag die Bremer 70 Minuten lang förmlich an die Wand gespielt, Alexander Baumjohann per 70-Meter-Solo das zwischenzeitliche 3:0 erzielt, ehe die Nordlichter zumindest noch verkürzen konnten. Mit dem ersten Saisonsieg - es folgten lediglich zwei weitere - gaben die Borussen für kurze Zeit die "Rote Laterne" ab.

"Die Borussia hat in der Winterpause einiges bewegt und gute Spieler geholt. Sie haben ihre guten Ansätze noch nicht in die entsprechenden Punkte umsetzen können, und ich hoffe, dass sie das auch gegen uns nicht tun werden", sagt Schaaf, der um den Einsatz von Mertesacker (Fußprellung) und Jensen bangen muss. Bremens Spielmacher Diego ist zudem gesperrt.

Auch Borussen-Trainer Hans Meyer kann personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Zu den bereits bekannten Ausfällen Friend, Dante, Jaures und Löhe ist am Freitag noch Roel Brouwers (Magen-Darm-Infektion) hinzugekommen. Für den Innenverteidiger rückt nach seiner überstandenen Schulter-Operation erstmals wieder Thomas Kleine in den 19er-Kader, der samt Trainer-Team gestern Abend per ICE nach Bremen gereist ist. Die zuletzt noch angeschlagenen Daems und Baumjohann können auf jeden Fall auflaufen und dürften auch in der Startelf stehen.

Ob Marko Marin von Anfang an spielen wird, ist wohl noch offen. Der Nationalspieler hatte zu Wochenbeginn seinen Unmut über die Auswechslung im Hoffenheim-Spiel geäußert. Er wolle zur WM nach Südafrika, und dafür müsse er regelmäßig spielen, so Marin. Dessen Unmut lässt sich bei einem Blick in die Statistik allerdings nur schwer nachvollziehen: Unter den Trainern Luhukay und Meyer stand der immerhin erst 19 Jahre alte Marin in bislang allen 19 Saisonspielen auf dem Platz, 16-mal sogar in der Startelf.

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