Borussias Hoffnung: den Angstgegner besiegen

Am Freitagabend kommt es gegen Bochum zum ersten Abstiegsgipfel im Borussia-Park.

Mönchengladbach. Es gibt Dinge in der Fußball-Bundesliga, die sich nur schwerlich plausibel erklären lassen. So zum Beispiel, wie Borussia Mönchengladbach es geschafft hat, seit September 1997 kein Liga-Spiel mehr gegen den VfL Bochum zu gewinnen.

Nicht Bayern, Hamburg oder Köln, sondern die vermeintlich "graue Maus" von der Castroper Straße zählt zu den großen Angstgegnern der Elf vom Niederrhein. Und auch am Freitag (20.30 Uhr) beim Abstiegsgipfel im Borussia-Park wollen die Bochumer Gäste den Gladbachern von der ersten bis zur letzten Minute das Leben schwer machen.

"Das wird eine ganz komplizierte Aufgabe, ein ganz anderes Spiel als gegen Hamburg oder Köln. Bochum ist ein unangenehmer Gegner, aber wir wollen mit einem Heimsieg den Befreiungsschlag schaffen und die Abstiegsplätze verlassen", sagt Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Nach zwei Siegen in Folge, was der Borussia zuletzt zu Beginn der Saison 2005/ 2006 gelang, haben Zuversicht und Selbstvertrauen ein wenig die lähmende Existenzangst im Borussen-Lager verdrängt.

"Wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Ich hoffe, dass nach der kleinen Erfolgsserie bei uns niemand anfängt zu spinnen. Für meine Mannschaft gibt es keine leichten Spiele. Die Spieler und auch die Fans in der Nordkurve müssen sich auf ein Geduldspiel einstellen", sagte Cheftrainer Hans Meyer am Donnerstag in der Pressekonferenz.

Der 66-Jährige gibt sich trotz der immer noch prekären sportlichen Situation so locker wie schon lange nicht mehr, warnt jedoch auch eindringlich: "Die Scharfrichter kommen für uns noch. Die Spiele gegen Bochum, Karlsruhe, Bielefeld uns Cottbus müssen wir möglichst erfolgreich überstehen." Die Borussia werde daher den Bochumern auch nicht den Gefallen tun und ins offene Messer rennen.

"Die warten nur auf unsere Fehler", sagt Meyer, der am Freitag erneut den Profis sein Vertrauen schenkt, die auch das rheinische Derby beim 1. FC Köln gewinnen konnten. Steve Gohouri ist laut Meyer nach seiner Muskelverletzung noch nicht richtig fit, für Dante und Jaures sei ein Einsatz noch zu früh.

Bochums Trainer Marcel Koller plagen vor allem in der Abwehr große Verletzungssorgen. "Mir gehen die Verteidiger aus", lamentiert Koller, der auf Maltritz, Yahia, Schröder und Pfertzel verzichten muss. Planen kann Koller jedoch wieder mit dem argentinischen Stürmer-Star Diego Klimowicz, der nach überstandener Hüftprellung gegen Gladbach "knipsen" soll.

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