Mönchengladbach verliert in Dortmund : Gladbach im Stile eines Spitzenreiters – aber glücklos
Dortmund Borussia Mönchengladbach verliert, weil die Mannschaft die Chancen nicht nutzen konnte.
Im Laufe seiner Zeit als Spieler und Trainer hat sich bei Marco Rose der unerschütterliche Glaube manifestiert, dass es sich unabhängig vom Spielstand immer lohnt, nicht aufzugeben, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen, alles zu geben. Beinahe wäre der „Masterplan“ des Cheftrainers von Borussia Mönchengladbach in Dortmund spät aufgangen. Als Stefan Lainer nach einem seiner Vorstöße scharf in den BVB-Strafraum flankte, fehlte Florian Neuhaus das letzte Fünkchen Unerschrockenheit oder ein Quäntchen Glück, um den Ball über die Linie zu bringen. Es wäre nach einem rassigen Duell der Ausgleich gewesen, verdienter Lohn für eine engagierte Leistung der Gladbacher. So aber blieb es beim 1:0-Erfolg der Gastgeber, den der in Mönchengladbach immer noch hoch angesehene Trainer Lucien Favre sichtlich genoss.
Doch die Nerven waren beim zuletzt zu oft sieglosen BVB bis zum Zerreißen gespannt. Selten hat man den Schweizer Coach aus dem Kanton Waat dann auch so „hibbelig“ in seiner Coaching Zone erlebt, die in der packenden Schlussphase sogar zu klein für ihn wurde – Favre unternahm einen Ausflug ins Gladbacher Hoheitsgebiet.
Bei allem Lob, das der Liga-Primus im Westfalenstadion erntete, war Trainer Marco Rose weit entfernt von Zufriedenheit. „Es ist immer ärgerlich, wenn du als Verlierer vom Platz gehst. Aber ich kann der Mannschaft keine allzu großen Vorwürfe machen“, konstatierte Rose trotz kritischster Beurteilung. „Es geht insgesamt schon in die richtige Richtung.“ Die Prämisse, beim BVB selbstbewusst aufzutreten und die Entwicklung voranzutreiben, erfüllte die Fohlen-Elf. Ein Manko ließ sich aber diesmal nicht wegdiskutieren. Nach vier Liga-Erfolgen hintereinander und zuletzt fünf Toren gegen Augsburg haperte es vor dem gegnerischen Tor erheblich. Zwar reagierte Roman Bürki einige Male hervorragend, doch bei den beiden „Eins-gegen-Eins-Situationen“ mit dem BVB-Keeper und Breel Embolo stellte sich der Gladbacher Angreifer erstaunlich unbeholfen an, war auch sonst nicht so im Spiel wie in den Wochen zuvor.