Borussia: Kein Platz für Selbstmitleid

Mönchengladbach will und muss bei den Bayern punkten. Friend wird wohl fehlen.

Mönchengladbach. Es gibt nicht viele Fußball-Profis, die von sich behaupten können, im Trikot von Borussia Mönchengladbach einmal einen Sieg beim FC Bayern München gefeiert zu haben. In 40 Anläufen ist es dem VfL überhaupt erst einmal in der Bundesliga gelungen, dem Rekordmeister von der Isar im eigenen Stadion ein Bein zu stellen: Am 14. Oktober 1995 siegten Effenberg, Kamps & Co. mit 2:1, damals noch im Olympiastadion.

Ansonsten bekamen die Borussen bei den Rot-Weißen meist eine ordentliche "Watsch’n" verpasst, 30 Niederlagen und ein Torverhältnis von 34:107 sprechen Bände.

Und auch am Samstag dürfte für die Gladbacher kaum etwas in München zu holen sein. Schließlich soll nach dem Klinsmann-Rauswurf und der Verpflichtung von Jupp Heynckes als Interimscoach an der Säbener Straße wieder alles besser werden.

"In München wird es brutal schwer, aber in unserer Situation gibt es fünf Spiele vor Saisonschluss keine leichten oder schweren Gegner mehr. Schade, dass ich der Mannschaft nicht helfen kann", sagt Borussias Spielmacher Alexander Baumjohann, der das Wiedersehen mit seinem Mentor Heynckes wegen einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgen muss.

Fragen zu Jupp Heynckes oder seinem künftigen Arbeitgeber Bayern München blockt Baumjohann allerdings kategorisch ab: "Kein Kommentar. Das interessiert mich zurzeit nicht. Ich konzentriere mich nur auf Borussia."

Neben Baumjohann muss VfL-Cheftrainer Hans Meyer mit Rob Friend wohl auch weiterhin auf den derzeit einzigen bundesligatauglichen Mittelstürmer in seinem Kader verzichten. Beim gestrigen Start in die Trainingswoche im Borussia-Park stand der Kanadier überhaupt nicht auf dem Platz.

Möglich, dass Meyer daher in der Allianz-Arena ein 4-4-2 spielen lässt und der bei Kopfbällen überforderte Matmour nicht den Alleinunterhalter im Sturm mimen muss. Auch bei Gal Alberman reichte es wegen Problemen an der Ferse nur für ein leichtes Krafttraining, Jean-Sébastien Jaurès (Reha) sowie Steve Gohouri (Außenbandriss im Sprunggelenk) fehlen definitiv.

"Selbstmitleid bringt uns nicht weiter", erzählt Routinier Paul Stalteri im Gespräch mit unserer Redaktion. Wichtig sei vor allem, das enttäuschende 1:1 gegen Bielefeld aus den Köpfen zu bekommen. "Wir fahren nicht umsonst nach München, wir wollen da schon was mitnehmen", ergänzte der Rechtsverteidiger.

Nach dem heutigen Training steht für die Borussen am Freitag noch eine Übungseinheit auf dem Programm, ehe es um 12.45 Uhr zum Düsseldorfer Flughafen geht, von wo aus der Flieger gen München startet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort