Borussia gegen Mainz: Belohnung für Jungspunde

Tolga Cigerci und Julian Korb durften beim Spiel in Mainz ihr Können zeigen.

Mainz. Es lief die 31. Minute beim Bundesliga-Spiel in Mainz, als Tolga Cigerci seinen großen Auftritt hatte: Mit einem tollen Lupfer bediente der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach Filip Daems auf der linken Seite, der wiederum mit einem Rückpass Marco Reus ins Spiel brachte, für den das 1:0 nur noch Formsache war.

Lange hatte Cigerci auf sein Startelf-Debüt warten müssen. Eine mickrige Einwechslung am 22. Spieltag in Kaiserslautern in der 90. Minute stand bisher auf seinem Konto. Die Verletzung von Havard Nordtveit sorgte für den ersten Auftritt des 20-Jährigen von Beginn an. Cigerci, der in Mainz zu den besten Gladbacher Spielern auf dem Platz gehörte, nutze das letzte Bundesliga-Spiel in dieser Saison, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen für die neue Spielzeit.

Der Ex-Wolfsburger strotzte nach dem Spiel vor Selbstvertrauen. „Ich habe dem Trainer gezeigt, dass er auf mich setzen kann. Namen wie Xhaka interessieren mich nicht. Er soll ruhig kommen. Ich habe vor keinem Angst und werde es ihm nicht leicht machen.“ Granit Xhaka, der für viel Geld vom FC Basel verpflichtet werden soll, spielt bevorzugt auf der Position im zentralen defensiven Mittelfeld, die durch den Abgang von Roman Neustädter zum FC Schalke frei wird. „Ich freue mich auf die neue Saison. Ich werde angreifen und hoffentlich mehr spielen als zuletzt.“ Trainer Lucien Favre lobte: „Tolga Cigerci hat sehr gut gespielt, hat seine Kreativität gezeigt, ist laufstark und hat taktisch im defensiven Bereich zwei, drei Mal sehr gut agiert.“

Cigerci macht kein Geheimnis daraus, dass ihn die Zeit als Ersatzspieler genervt hat. „Ich bin nicht hierher gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Ich hätte gerne mehr Spiele gemacht.“ Weil Roman Neustädter und Havard Nordtveit perfekt harmoniert hätten, habe der Trainer keinen Grund gehabt, etwas zu ändern, weiß Cigerci. An seinen Stärken vor allem im Spiel nach vorne werden die Gladbacher jedenfalls noch viel Spaß haben. Denn sowohl Neustädter (null Tore, eine Vorlage) als auch Nordtveit (ein Tor, keine Vorlage) fehlt die Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse.

Neben Cigerci gab es einen „echten“ Debütanten: Julian Korb wurde in der 73. Minute eingewechselt und durfte für Alexander Ring im rechten Mittelfeld seine erste Bundesliga-Luft schnuppern. Der 20-Jährige hatte mit guten Leistungen in der Regionalliga-Reserve und im Trainingslager in der Türkei von sich reden gemacht, musste aber trotzdem bis zum letzten Bundesliga-Spiel in dieser Saison auf seinen ersten Einsatz warten. Mehrfach hatte Trainer Lucien Favre jedoch den Trainingsfleiß von Julian Korb gelobt.

„Keine Minute in dieser Bundesligasaison gespielt zu haben, wäre doof gewesen. Es war sehr wichtig für mich, einmal eingewechselt zu werden. Es freut mich, dass der Trainer mir diese Belohnung gegeben hat“, sagte Korb. Mit seinem ersten Kurzauftritt war er zufrieden. „Ich habe versucht, einfach zu spielen und wenig Fehler zu machen. Ich glaube, das ist mir gut gelungen.“

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