Borussia fertigt Frankfurt 2:0 ab - Klassenerhalt fast perfekt

Mönchengladbach. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer gab es kein Halten mehr im Borussia-Park. Ausgelassen feierten die Spieler von Gladbachs Trainer Michael Frontzeck den völlig verdienten 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt, derweil lagen sich die VfL-Treuen in der Nordkurve freudetaumelnd in den Armen, skandierten "nie mehr 2. Liga, nie mehr, nie mehr".

In der Tat hat die Elf vom Niederrhein vier Spieltage vor Saisonschluss das von der Vereinsführung vorgegebene Ziel "Klassenerhalt ohne Zittern" wohl erreicht: 37 Punkte bedeuten zumindest bis Samstagnachmittag zwölf Zähler Vorsprung auf den Tabellen-16. Freiburg. "Ich denke, wir haben jetzt den Deckel auf das Thema Klassenerhalt gemacht. Kompliment an die Mannschaft, das hat richtig Spaß gemacht, wir haben gegen Frankfurt eines unserer besten Spiele gezeigt", sagte VfL-Vorzeigekämpfer Tobias Levels. Vor 48.553 Zuschauern in der Gladbacher Arena kamen die Gastgeber wie aufgedreht aus den Startlöchern. Nach einem ersten Warnschuss (3.) des Argentiniers Raul Bobadilla, der im Sturm den verletzten Kanadier Rob Friend (Muskelfaserriss im Oberschenkel) ersetzte, gingen die "Fohlen" nur drei Minuten später bereits in Führung.

Nach einer tollen Kombination über Thorben Marx und Michael Bradley leitete Bobadilla den Ball mit einem Lupfer über Torwart Oka Nikolov zu Reus weiter, der sich im Kopfballduell gegen den sechs Zentimeter größeren Chris durchsetzte und den Ball (6.) über die Linie nickte. Es war Reus’ siebter Saisontreffer und zugleich der erste Kopfballtreffer für den Flügelflitzer im bezahlten Fußball. "Ich glaube, das letzte Kopfballtor habe ich in der Jugend erzielt", sagte Borussias Senkrechtstarter nach der Partie und lächelte dabei frech in die Kameras. In der Folgezeit konnten sich die Hessen vor allem bei ihrem Schlussmann Nikolov bedanken, der mit mehreren tollen Paraden seine Mannschaft im Spiel hielt und ein mögliches Debakel für die Eintracht verhinderte.

In der 25. Minute fischte er einen Fernschuss von Bobadilla aus dem Winkel, zehn Minuten später parierte der Eintracht-Torhüter einen Freistoß von Bradley glänzend. In Durchgang zwei waren es dann die Hessen, die zunächst besser in Tritt kamen, doch Alexander Meier konnte seine Chance (48.) nicht nutzen. Danach spielte allerdings nur noch eine Mannschaft - und die hieß Borussia. Die logische Folge des Gladbacher Dauerdrucks: Nach einem Freistoß von Juan Arango kam Dante in der 56. Minute völlig frei zum Kopfball und erhöhte auf 2:0 - da war auch Nikolov machtlos. In der Folgezeit kombinierte die Frontzeck-Elf zeitweise wie aus einem Guss, ließ allerdings selbst beste Einschussmöglichkeiten allzu leichtfertig ungenutzt. Zunächst rettete Frankfurts Benjamin Köhler gegen Bobadilla, der den Ball nicht über die Torlinie (61.) drücken konnte.

In der 84. Minute lief Sturm-Bulle Bobadilla dann allein auf das Eintracht-Gehäuse zu, verzog jedoch aus wenigen Metern erneut knapp. Auch Marco Reus scheiterte zweimal (77./80.) völlig freistehend an Nikolov. Die beste Frankfurter Chance zum Anschlusstreffer vergab hingegen Halil Altintop (76.). "Wir können froh sein, nur 0:2 verloren zu haben. In der Defensive hat uns Stabilität gefehlt. Das Thema Europa-League ist wohl abgehakt", stellte Eintracht-Trainer Michael Skibbe ernüchtert fest. Zufriedenheit herrschte dagegen bei den Gladbachern: "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht über 90 Minuten. Bei weiteren hundertprozentigen Chancen hätten wir den Sack eher zumachen müssen", so Borussen-Coach Frontzeck, der seinen Spielern gleich einen Kurzurlaub von zwei Tagen gönnte.

Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) haben die Gladbacher beim Titelkandidaten Schalke 04 die Gelegenheit, ihren Fans auch mal wieder in einem Auswärtsspiel eine überzeugende Leistung zu bieten.

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