Borussia Mönchengladbach Bei Xhaka brannten die Sicherungen durch

Bremen. Der Katastrophen-Start in die Fußball-Bundesliga ist für Borussia Mönchengladbach perfekt. Mit dem 1:2 bei Werder Bremen kassierten die Fohlen am dritten Spieltag die dritte Niederlage und sind als Champions-League-Teilnehmer auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt.

Granit Xhaka musste vorzeitig zum Duschen.

Granit Xhaka musste vorzeitig zum Duschen.

Foto: dpa

Der Moment des Spiels: Aus Gladbacher Sicht sicherlich 45. Spielminute. Da zeigte Borussia den Kombinations-Fußball aus der vergangenen Saison, brachte so auch prompt die großgewachsenen Jungs aus der Bremer Defensive ins Wanken und erzielte über die Stationen Raffael, Hazard und schließlich Stindl den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Der Spieler des Spiels: Bremens Anthony Ujah demonstriert, was man mit Einsatz, Willen und Können im Fußball alles bewegen kann. Der Stürmer ist offenbar ein Transfer-Coup des Bremer Managers Eichin. Ujah arbeitet vorbildlich nach hinten, schaltet blitzschnell auf Angriff um hat sowohl im Kopfball- als auch 1-gegen-1-Spiel seine Stärken. Clever, wie er den Elfer zum 1:0 gegen Gladbachs Bubi-Verteidiger Schulz herausholt. Und es ist keine Schwalbe gewesen. Die TV-Bilder zeigen: Ujah nutzt das naive Verteidigen samt kurzem Kontakt einfach eiskalt aus.

Der Aufreger des Spiels: Kurz vor Spielende knallen bei Borussias Granit Xhaka die Sicherungen raus: Der Mittelfeldspieler ist stinksauer, fühlt sich von Schiri Felix Zwayer verschaukelt. Der hatte ihm die Gelb-Rote Karte gezeigt — und auf Elfer für Bremen für entschieden. Xhaka hatte Lukimya im Strafraum unglücklich ins Gesicht getreten. Doch weniger das hatte Xhaka in Rage gebracht. Vielmehr die erste gelbe Karte.

Xhaka: „Ich habe mir geschworen, dass ich nie wieder etwas über einen Schiedsrichter sagen werde. Aber ich muss es einfach tun: Die erste gelbe Karte ist nicht berechtigt. Ich berühre Clemens Fritz nicht, aber ich bekomme die gelbe Karte. Das ist lächerlich. Da muss der Schiedsrichter doch die Augen aufmachen.“ Und weiter: „Fritz — tut mir leid. In so einer Situation als Nationalspieler und Kapitän hinzufallen, das hat auch etwas mit Respekt und Fairplay zu tun. Das hat nichts mit Fußball zu tun. Dann bekomme ich die zwei gelbe Karte — und nun kann ich der Mannschaft nicht gegen Hamburg helfen.“

Chronik des Spiels:

Das Duell an der Weser startet vielversprechend für Borussia. Die Fohlen wirken wach, Bremens Keeper Wiedwald verhindert mit seinen Paraden gegen Xhaka und Raffael einen frühen Rückstand. Doch dann verliert Raffael den Ball, Bremen kontert über Ujah. Der Ex-Kölner fällt im Duell mit dem jungen Schulz, Schiri Zwayer hat einen Kontakt gesehen. Elfmeter, den Bremens Johannsson zur 1:0-Führung verwandelt. Borussia zeigt eine Reaktion, doch Hazard scheitert zunächst. Kurz vor der Pause fällt der Ausgleich zum 1:1. Hazard bedient Stindl, der per Rechtsschuss zum 1:1 vollstreckt.

Im zweiten Durchgang erlauben sich die Borussen dann zum wiederholten Male eine Schnarcheinlage während einer Bremer Standardsituation. Brouwers lässt Vestergaard zum 2:1 einköpfen. Gladbach hingegen lässt mit Herrmann und Hahn gleich zwei tolle Chancen zum Ausgleich ungenutzt. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch — bis Xhaka im Strafraum Lukimya umtritt. Folge: Elfmeter Bremen und Gelb-Rot für Xhaka. Das 3:1 fällt aber nicht mehr, weil Kroos vom Punkt aus den Ball neben das Tor schießt. Dennoch Jubelrausch in Bremen, es reicht am Ende auch so zum Dreier. Derweil schreiten die Fohlen niedergeschlagen vom Platz.

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