Fußball-Bundesliga Auswärtsfluch: So könnte Gladbach in Hannover spielen

Hannover (dpa) - Ein Sieg im fremden Stadion hat für Borussia Mönchengladbach Seltenheitswert. Entsprechend groß ist die Sehnsucht nach dem Ende des unerklärlichen Auswärtsfluchs.

Fußball-Bundesliga: Auswärtsfluch: So könnte Gladbach in Hannover spielen
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„Wir wollen auswärts endlich wieder punkten“, sagte Trainer André Schubert vor der Freitag-Partie beim abgeschlagenen Tabellenletzten Hannover 96. Trotz der desaströsen Rückrunden-Bilanz von nur einem Auswärts-Punkt haben die Gladbacher die Champions-League-Plätze in Sichtweite und würden mit einem Sieg zunächst auf Rang vier der Fußball-Bundesliga rücken.

Die Chancen stehen nicht schlecht, auch wenn Mannschaftskapitän Granit Xhaka gesperrt ist. Dafür kann Schubert wieder mit Torjäger und Spielgestalter Raffael sowie mit Verteidiger Tony Jantschke in der Dreier-Abwehrreihe planen. Zudem ist die Heimbilanz des designierten Absteigers aus Hannover noch katastrophaler als die der Gladbacher auswärts. In der Rückrunde kassierte das 96-Team unter Trainer Thomas Schaaf nur Pleiten. Der neue Coach Daniel Stendel will bei seiner Heimpremiere aber die achte Niederlage vor eigenem Publikum in Serie verhindern.

„Ich hoffe, dass wir nachlegen können. Unser Ziel ist ein Sieg“, kündigte Ex-Profi Stendel einen mutigen Auftritt an. Das 2:2 in Berlin hat auch die Fans in Hannover noch einmal neugierig gemacht. Obwohl der Abstieg so gut wie sicher ist, werden rund 45 000 Zuschauer erwartet. Sie hoffen auf ein Spektakel, einen Sensationssieg und werden dabei vor allem Lars Stindl beobachten.

„Es ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich habe fünf Jahre in Hannover gespielt, mit dem Verein sowohl sehr schöne als auch schwierige Zeiten gehabt“, sagte der Gladbacher Offensivspieler zu seiner Rückkehr. Der frühere 96-Kapitän war zwei Jahre der Garant für einen erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg. Nach seinem Transfer gab Hannover 96 viel Geld für neue Spieler aus, schaffte es aber nicht, Stindl auch nur ansatzweise zu ersetzen.

Das Resultat dieser Fehlplanung spiegelt sich mit Platz 18 in der Tabelle wider. Der Absturz der Roten schmerzt auch Hannovers langjährigen Sympathieträger. „Ich leide mit. Es ist traurig für den Club, die Stadt und die Fans. Ich kann mich ein Stück weit in die Jungs hineinversetzen“, sagte Stindl der „Bild-Zeitung“. Dennoch will er versuchen, 96-Keeper Ron-Robert Zieler zu überwinden. „Mein Jubel würde - aus Respekt vor meinem ehemaligen Verein und den Fans - aber sicherlich etwas dezenter ausfallen als gewöhnlich“, ist auf der Gladbacher Homepage zu lesen.

Eine erneute Heimpleite könnte Hannovers Gang in die 2. Liga besiegeln. Wenn danach am Samstag Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg gewinnt und der FC Augsburg einen Punkt gegen den VfB Stuttgart behält, haben beide 31 Punkte auf dem Konto. In den verbleibenden vier Begegnungen könnte 96 maximal nur noch auf 30 Zähler kommen. Der fünfte Bundesliga-Abstieg der Niedersachsen wäre damit endgültig perfekt.

Hannover 96: Zieler - Sakai, Milosevic, Schulz, Sorg - Schmiedebach, Sané - Sarenren-Bazee, Kiyotake, Karaman - Sobiech

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Jantschke - Dahoud, Nordtveit - Johnson, Wendt - Stindl - Hazard, Raffael

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

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